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OeBS schickte Geld ohne Lieferschein nach Baku

Neue Details zur Affäre um die Gelddrucktochter OeBS der Oesterreichischen Nationalbank bringt am Wochenende der "Standard", diesmal geht es um einen Druckauftrag der OeBS für Aserbaidschan.

Bereits im Jahr 2006 seien in der aserischen Presse in diesem Zusammenhang Bestechungsvorwürfe aufgekommen, da die OeBS das Geld ohne Lieferschein geschickt habe.

“Die Aseris schickten die Banknoten nach Wien zurück”, zitiert die Zeitung einen ehemaligen OeBS-Manager. Der Chef der Notenbank NBA sei “sehr böse” gewesen – “wir wurden zu einer Rechtfertigung aufgefordert”. Weiters schreibt der “Standard”, dass das Innenministerium und die Justiz zweimal rund um Konten der panamesischen Gesellschaft Venkoy ermittelt hätten. Venkoy diente als Drehscheibe für fragwürdige Provisionen, die etwa nach Syrien oder Aserbaidschan flossen.

Der OeBS-Aufsichtsrat habe jedoch nur von der ersten Ermittlung erfahren – und auch das nur zufällig: OeNB-Direktoriumsmitglied und OeBS-Vizeaufsichtsratschef Peter Zöllner habe “ein Gerücht über die Ermittlungen aufgeschnappt” und dann im Aufsichtsrat “auf gut Glück nachgefragt, ob das richtig sei”, sagte dieser laut “Standard” aus.

Die Wiener Staatsanwaltschaft hat im Februar die Ermittlungen im Zusammenhang mit der OeBS-Affäre gegen Zöllner – genauso wie gegen OeNB-Boss Ewald Nowotny – eingestellt. Gegen Nationalbank-Vizechef und OeBS-Aufsichtsrat Wolfgang Duchatczek wird indes weiter ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

In Aserbaidschans Hauptstadt Baku wusste man dem Zeitungsbericht zufolge schon mehr. Dort sei nämlich der Treasury-Chef der Notenbank NBA wegen der Ermittlungen 48 Stunden in Haft gesessen, ein weiterer seiner Kollegen sei zu “Kommissionen der NBA und einigen Konten” befragt worden. Und: Laut einem NBA-Direktoriumsmitglied habe es “200.000 Euro gekostet, den Notenbanker wieder aus dem Gefängnis zu holen”, sagte eine beschuldigte Person laut “Standard” vor der Justiz aus. Die Person spreche auch offen von “Bestechungsgeldern”. Kick-backs (Rückflüsse in die eigene Tasche) würden bestritten.

(APA)

 

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