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ÖAMTC-Erhebung: Jeder dritte Autofahrer in Österreich blinkt nicht

Viele Autofahrer blinken gar nicht oder falsch.
Viele Autofahrer blinken gar nicht oder falsch. ©pixabay.com (Themenbild)
Ergebnisse einer ÖAMTC-Erhebung zeigen, dass einer von drei Autofahrern nicht oder falsch blinkt. Besonders bei Kreisverkehren wird häufig falsch oder gar nicht geblinkt.

Jeder dritte Autofahrer in Österreich blinkt gar nicht, oder zumindest nicht richtig. Das hat eine Erhebung des ÖAMTC ergeben, für die das Verhalten von fast 60.000 Lenkern in verschiedenen Abbiegesituationen beobachtet wurde. Besonders in Kreisverkehren oder bei abbiegenden Vorrangstraßen war die Blinkmoral schlecht. Dazu kamen große regionale Unterschiede.

“Nur 66 Prozent der Verkehrsteilnehmer blinkten bzw. blinkten richtig. Im Jahr 2016 waren es 62 Prozent, die Veränderung ist also gering”, sagte ÖAMTC-Verkehrstechniker Felix Etl. “Nur rund 57 Prozent aller Lenker blinken bei abbiegenden Vorrangstraßen korrekt, in Kreisverkehren sind es 60 Prozent.” Dabei ist das in der Straßenverkehrsordnung (StVO) so geregelt, dass man beim Abbiegen rechtzeitig für andere und während des gesamten Vorganges blinken muss. “Auch wenn man dem Verlauf einer abknickenden Vorrangstraße folgt”, betonte der ÖAMTC-Experte.

In Wien blinken nur 60 Prozent korrekt

In Kreisverkehren blinkte mehr als ein Drittel der beobachteten Pkw-Lenker gar nicht, etwa sechs Prozent falsch. So wurde beispielsweise nach dem Einfahren in den Kreisverkehr das Zeichen links gegeben. “Richtig ist: Die Absicht, den Kreisverkehr zu verlassen, muss man mittels Blinken anzeigen. Wird nicht geblinkt, können andere, vor allem einfahrende Fahrzeuge, die Absichten nicht erkennen und brauchen mehr Zeit für ihre Fahrmanöver”, erläuterte Etl. Besser sah es bei Kreuzungen aus: 75 Prozent blinkten bei ampelgeregelten Kreuzungen korrekt, 73 Prozent verhielten sich bei nicht-ampelgeregelte Kreuzungen regelkonform.

Der ÖAMTC-Erhebung zufolge zeigten die Burgenländer das beste Wissen um das richtige Verhalten beim Abbiegen: 87 Prozent blinkten, und das richtig. Gefolgt wurden sie von Niederösterreich (80 Prozent korrekt), Oberösterreich (70 Prozent richtig) und Tirol (ebenfalls 70 Prozent). In Kärnten wussten 66 Prozent Bescheid, in Salzburg 64 Prozent, in Vorarlberg und Wien waren es jeweils lediglich 60 Prozent. In der Steiermark schafften es nur 42 Prozent, überhaupt und korrekt zu blinken.

Setzt man den Blinker nicht, reicht der Strafrahmen für den Fall einer Anzeige laut ÖAMTC bis zu 726 Euro. “Wird man angehalten, ist in der Praxis mit einer Organstrafverfügung in der Höhe von 35 Euro zu rechnen”, so Etl.

Tipps des ÖAMTC:

  • Bei Abbiegevorgängen und Fahrstreifenwechsel immer blinken. Auch wer glaubt, alleine unterwegs zu sein, sollte blinken. Denn erstens kann man andere übersehen, zweitens trainiert man so die Gewohnheit.
  • Rechtzeitig blinken. Dadurch können sich andere Verkehrsteilnehmer darauf einstellen und entsprechend handeln, z. B. beim Einreihen vor einer roten Ampel.
  • Korrekt blinken. “Richtiges Blinken kann Konflikte und Unfälle vermeiden. Neben anderen Autofahrern können sich vor allem Fußgänger und Radfahrer rechtzeitig auf die Absichten der Lenker einstellen”, betonte Etl.
  • Keine Ablenkung. Finder weg von Handy, Navi und Co. – wer keine freie Hand hat, vernachlässigt oft das Blinken.

(APA/Red)

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