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Obama verspricht baldigen Abzug aus Afghanistan

Wenige Stunden nach einem Blitzbesuch von US-Präsident Obama in Afghanistan sind am Mittwoch bei einem Taliban-Anschlag in Kabul mindestens elf Menschen getötet worden, darunter ein Schulkind und ein nepalesischer Wachmann, sowie drei der Angreifer. 17 Zivilisten wurden verletzt. Die NATO-geführte ISAF-Truppe teilte mit, die meisten Verletzten seien Kinder einer nahen Schule.


Ein Selbstmordattentäter habe sich in einem Auto vor dem Eingang zu einem von westlichen Ausländern genutzten Gebäudekomplex in die Luft gesprengt, sagte der Polizeichef von Kabul. Zwei weitere Angreifer seien in das Gelände eingedrungen. Sie seien beim Gefecht mit afghanischen Sicherheitskräften und mit Wachleuten getötet worden.

Der Anschlag am Jahrestag der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden durch US-Spezialtruppen in Pakistan war nach Angaben der Taliban gegen den Obama-Besuch gerichtet. Es habe sich “nicht um Rache für die Tötung Bin Ladens” gehandelt, sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mujahid. Die Tat solle “übermitteln, dass US-Präsident Barack Obama nicht willkommen” in Afghanistan sei.

Obama hatte in Kabul mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karzai ein strategisches Abkommen unterzeichnet. Das Abkommen, dessen genauer Inhalt noch unbekannt ist, sieht unter anderem eine Präsenz von US-Truppen in Afghanistan auch nach dem Ende des NATO-Kampfeinsatzes 2014 vor. “Afghanen mögen keine Invasoren, und sie müssen dieses Land verlassen”, sagte Mujahid.

Die Taliban haben für Donnerstag den Beginn einer landesweiten “Frühjahrsoffensive” angekündig. Bereits Mitte April hatten die Taliban nach Angriffen auf mehrere westliche Botschaften in Kabul vom Beginn ihrer Offensive gesprochen.

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