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Obama macht Front gegen überhöhte Managergehälter

Nach heftiger Kritik an den hohen Gehältern von Top-Managern in den USA verschärft Präsident Barack Obama den Druck auf Spitzenverdiener.

Für die Regierung soll der “New York Times” zufolge künftig der prominente Anwalt Kenneth Feinberg die Einkünfte der 175 höchstbezahlten Beschäftigen von sieben der größten US-Unternehmen festlegen, die milliardenschwere Staatshilfen erhalten hatten.

Unter den Spitzenmanagern seien der Vorstandsvorsitzende der Bank of America, Citigroup-Chef Vikram Pandit und der neue Chef des insolventen US-Autobauers General Motors, Fritz Henderson, berichtete die Zeitung am Mittwoch in ihrer Online-Ausgabe.

“Die Finanzkrise hat viele Ursachen, aber die Praxis der Bezahlung von Managern hat auch dazu beigetragen”, sagte Finanzminister Timothy Geithner bei der Vorstellung neuer Leitlinien für die Bezahlung von Spitzenbeschäftigten.

Einkommen müssten an Leistung gekoppelt werden, um Anreize für Manager und andere Angestellte an die langfristige Schaffung von Werten zu koppeln, sagte er. Auch sollten großzügige “Goldene Fallschirme” für scheidende Top-Manager überprüft werden. Zudem dürften die Strukturen der Entlohnung keine Anreize zu überhöhter Risikofreude bieten.

Betroffen von der Aufsicht über Spitzengehälter durch Feinberg sind laut “New York Times” auch der vom Staat übernommene Versicherungsriese AIG, der Autobauer Chrysler, Chysler Credit und der frühere GM-Finanzierungsarm GMAC. Für 80 andere Finanzinstitutionen, die in Folge der schweren Krise ebenfalls Milliarden an Staatshilfen bekommen hatten, werde Feinberg eine neue Gehaltsstruktur erarbeiten, aber nicht – wie bei den sieben anderen Unternehmen – genau die Höhe der Bezüge festlegen.

Gehälter und Bonuseinkünfte von Spitzenmanagern von Geldinstituten und anderen Firmen, die in der Finanzkrise ins Straucheln geraten und plötzlich auf Staatsmilliarden angewiesen waren, hatten Anfang des Jahres in den USA einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

Bei der Neuordnung des Finanzsektors will die US-Regierung allerdings auch künftig auf staatliche Begrenzungen für Spitzengehälter verzichten, wie noch am Mittwoch deponiert wurde.

“Wir werden keine Regeln diktieren”, sagte Finanzminister Geithner am Mittwoch in Washington. Ein solcher staatlicher Eingriff wäre “ineffektiv”, sagte er zur Begründung. Allerdings sollten Aufsichtsbehörden und Aktionäre künftig größere Kontrolle über Managergehälter haben.

Geithner sprach sich für einen im Kongress eingebrachten Gesetzentwurf aus, welcher der Börsenaufsicht SEC erweiterte Vollmachten geben soll: Die SEC soll Unternehmen künftig anweisen können, Pläne über Managergehälter den Aktionären für eine “nicht-bindende Abstimmung” vorzulegen. Sein Ministerium werde eine Verabschiedung dieses Entwurfs unterstützen.

Auch in einer zeitgleich veröffentlichten Erklärung seines Ministeriums trat Geithner der Mutmaßung entgegen, die Regierung wolle direkten Einfluss auf Spitzengehälter nehmen. “Ich will ganz klar sagen, was wir nicht tun”, heißt es darin. “Wir werden keine Obergrenzen für Einkünfte aufstellen.” Das Finanzministerium wolle aber “Standards” für Gehaltszahlungen entwickeln, “die Innovation und umsichtige Risikobereitschaft honorieren, ohne fehlgeleitete Anreize zu bieten”.

Gehälter und Bonuseinkünfte von Spitzenmanagern von Geldinstituten und anderen Firmen, die in der Finanzkrise ins Straucheln geraten und plötzlich auf Staatsmilliarden angewiesen waren, hatten Anfang des Jahres in den USA in der Öffentlichkeit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

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