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ÖAMTC rät zur Vorsicht bei Snowtubes, Bobs und Rodeln

ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger rät zu Vorsicht.
ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger rät zu Vorsicht. ©ÖAMTC/Postl; Canva
Vermeintlich harmlose Spiel- und Sportgeräte sorgen für schwere Unfälle, so der ÖAMTC.
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Die Semesterferien stehen an und damit werden wieder verstärkt Freizeitaktivitäten im Schnee gesetzt. Abseits des Skisports auf den Pisten sind neben klassischen Rodeln auch Bobs, Rutschteller und Snowtubes (aufblasbare "Rodeln" oder "Reifen") sehr beliebt.

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"Snowtubes sehen harmlos aus und machen Spaß, weil man damit auch kleinere Sprünge machen und weich landen kann. Sie sind allerdings nicht spurstabil und mit zunehmender Geschwindigkeit schwer steuer- und kontrollierbar. Immer wieder passieren schwere Unfälle, weil vor Hindernissen, wie Bäumen, Masten, anderen Personen oder Fahrzeugen auf querenden Straßen nicht mehr rechtzeitig angehalten werden kann", rät ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger zur Vorsicht.

2022: 54 Einsätzen nach Rodelunfällen

Im Vorjahr mussten die Notarzthubschrauber des ÖAMTC österreichweit zu 54 Einsätzen nach Rodelunfällen ausrücken, im Jänner 2023 waren es bisher 12. Am häufigsten sind Verletzungen an Wirbelsäule, Becken, Kopf und Brustkorb.

Tips für sicheren Freizeitspaß im Schnee

Die Expertin des Mobilitätsclubs hat ein paar Tipps für den sicheren Freizeitspaß im Schnee zusammengestellt:

  • Geeignete Strecken: Idealerweise nutzt man eigens dafür ausgelegte Strecken mit seitlichen Schneewänden, nicht zu steilem Gefälle oder zu engen Kurvenradien. Von steilen Hängen oder solchen ohne Auslaufzonen, die an Straßen, Flüsse oder feste Hindernisse (Gebäude/Zäune) grenzen, ist dagegen dringend abzuraten.
  • Wahl des Gefährts: Während klassische Rodeln und teilweise auch Bobs durch ihre Kufen eine gute Fahrstabilität aufweisen, fehlt diese bei Rutschtellern und Snowtubes weitgehend. Wer nicht gleichmäßig mit beiden Fersen bremst, droht zuerst in Schief- und dann in Rückenlage zu geraten, in der das Rutschen kaum noch gestoppt werden kann und ein Aufprall mit dem Kopf voran erfolgt.
  • Helm und festes Schuhwerk: Wie beim Skisport auf der Piste empfiehlt es sich auch beim Spaß mit Rodeln & Co., den Kopf mit einem Helm zu schützen. Der ÖAMTC hat erst kürzlich einen Ski- und Snowboard-Helmtest veröffentlicht. Zum Bremsen eignet sich festes Schuhwerk mit griffiger Sohle.
  • Kinder hinten sicherer: Wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit in Zusammenarbeit mit der TU Graz 2020 in computersimulierten Crashtests festgestellt hat, reduzieren das Tragen eines Helmes sowie die Sitzposition des Kindes hinter (statt vor) dem Erwachsenen das Verletzungsrisiko für Kinder bei einem Frontalaufprall mit einer Rodel drastisch.
  • Rodel-Transport: Am besten im Kofferraum. Je nach Größe der Rodel kann es notwendig sein, die Rückbank umzulegen. Auch am Dachträger ist der Transport möglich. "Beim Transport drinnen wie draußen sollte die Rodel jedenfalls mit Textilgurten gut verzurrt werden, damit sie sich nicht selbständig macht. Bei unzureichender Ladungssicherung und Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer reicht der Strafrahmen bis zu 10.000 Euro", weiß Seidenberger.

(VOL.AT)

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