AA

Nur noch vier Kinder in der Schule

Die Bergschule Ebnit könnte in absehbarar Zeit mangels Schülern für immer zusperren.
Die Bergschule Ebnit könnte in absehbarar Zeit mangels Schülern für immer zusperren. ©Josef Hagen
Volksschule Ebnit in Gefahr – fünf andere Bergschulen sind vorerst gesichert.

Dornbirn. Heimelig ist es in der kleinen Schule im Ebnit: Lediglich vier Kinder drücken in 1100 Meter Seehöhe, zehn Kilometer von Dornbirn entfernt, die Schulbank. Und mehr dürften es in absehbarer Zeit nicht werden, eher weniger. Da stellt sich die Frage, ob die Zukunft der Minischule des Walserdorfes mit rund 130 Einwohnern gesichert ist. Gut schaut es nicht aus. Es wäre schade um die Volksschule, denn sie ist seit Menschengedenken auch ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens im Dorf.

Auch in anderen Bergparzellen befürchten Eltern, dass der Schulstandort wackeln könnte. Sechs der 15 Dornbirner Volksschulen liegen nicht im Talbereich, sondern auf den Anhöhen der Stadt. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde viel Geld in die Hand genommen, um die Schulgebäude auf Vordermann zu bringen, damit die Kinder in der gewohnten Umgebung die Grundschulausbildung absolvieren können und ihnen lange Schulwege erspart bleiben. Wenn nun Gerüchte die Runde machen, dass die eine oder andere Bergschule bald geschlossen werden könnte, ist es nicht verwunderlich, dass Eltern verunsichert sind. Die Standorte in Watzenegg, Kehlegg und Gütle sind gesichert.

Für die Kleinschulen Heilgereuthe und Winsau gibt Vizebürgermeister Martin Ruepp Entwarnung: Es sei nicht daran gedacht, die Schulen in absehbarer Zeit zuzusperren. Was allerdings in zehn oder 20 Jahren sei, könne niemand wissen, will er keine Garantie abgeben, dass der Status quo für ewige Zeiten gelte. Immerhin gehe es um die Entwicklung der Schülerzahlen, die jährlich neu zu erheben sind. Um die Zukunft gefährdeter Kleinschulen zu sichern, sind auch Sprengeländerungen kein Tabu mehr.

Schule im Ebnit wackelt

Sollte sich bei den Schülerzahlen im Ebnit nichts ändern, könnte die einklassige Schule schon bald die Rollläden für immer herunterlassen. Derzeit besuchen vier Kinder den Unterricht, im nächsten Schuljahr könnten es ebenso viele sein. Dann aber fehlt es, wie es jetzt ausschaut, an Erstklässlern. „Das könnte bedeuten, dass sich die Schule von selbst auflöst“, sagt Ruepp. Einen Kindergarten gibt es im Ebnit schon länger keinen mehr, die Kleinen werden täglich per Bus in einen Kindergarten im Tal gebracht.

50 Kinder im Watzenegg

Laut Eröffnungsbericht zum Schulbeginn im Herbst 2012 befindet sich die Bergschule mit der höchsten Schülerzahl in Watzenegg. In der vierklassigen Schule besuchen rund 50 Kinder den Unterricht. Es folgen Heilgereuthe mit 37, Kehlegg mit 24, die Volksschule Gütle mit 21 und die Schule Winsau mit 13 Schülern. Das Schlusslicht bildet die VS Ebnit.

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Nur noch vier Kinder in der Schule
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen