AA

Nur 46 Prozent: Laut Umfrage verliert ÖVP bei NÖ Landtagswahl absolute Mehrheit

Johanna Mikl-Leitner wird als mögliche Landeshauptfrau von vielen Wählern geschätzt.
Johanna Mikl-Leitner wird als mögliche Landeshauptfrau von vielen Wählern geschätzt. ©APA/HANS PUNZ
Eine Umfrage hat ergeben, dass die ÖVP bei der niederösterreichischen Landtagswahl am 28. Jänner wohl ihre absolute Mehrheit nach Stimmen verlieren wird. Die Volkspartei bleibt mit 46 Prozent dennoch mit großem Vorsprung vor den Mitbewerbern.

Die Volkspartei bei 46 Prozent und mit großem Vorsprung vor den Mitbewerbern, sowie deutliche Zugewinne für die FPÖ – Das hat eine Umfrage des “market” Instituts im Auftrag des “Standard” vor der niederösterreichischen Landtagswahl am 28. Jänner ergeben. Die SPÖ kommt demnach auf Platz zwei, Grüne und NEOS schaffen den Einzug ins Landhaus.

ÖVP verliert absolute Mehrheit nach Stimmen

Die ÖVP verliert laut “market”-Hochrechnung gegenüber 2013 (50,8 Prozent) die absolute Mehrheit nach Stimmen. Die Sozialdemokraten gewinnen nach dem historischen Tiefstand von 21,6 vor fünf Jahren auf 24 Prozent dazu, die Freiheitlichen steigern ihren Anteil von 8,2 auf den Rekordwert von 17 Prozent.

Die NEOS kommen bei ihrem ersten Antreten auf sechs Prozent, die Grünen fallen von zuletzt 8,1 auf fünf Prozent. Zwei Prozent würden demnach für Kleinparteien bleiben, berichtete “Der Standard” (Montag-Ausgabe).

Mikl-Leitner punktet bei weiblichen, höher gebildeten und älteren Wählern

In der fiktiven Landeshauptmann-Direktwahlfrage erreicht Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) 38 Prozent – sie punkte besonders bei weiblichen, höher gebildeten und älteren Stimmberechtigten. 87 Prozent der erklärten ÖVP-Wähler stehen demnach hinter der Spitzenkandidatin.

SPÖ-Listenerster Franz Schnabl kommt laut Umfrage insgesamt nur auf 13 Prozent – in seiner eigenen Parteiwählerschaft lediglich auf 52 Prozent. Jeder siebente SPÖ-Anhänger würde in einer Direktwahl für die ÖVP-Kandidatin Mikl-Leitner stimmen. Insgesamt würden sieben Prozent der Wahlberechtigten FPÖ-Listenersten Udo Landbauer direkt wählen, vier Prozent die Grüne Helga Krismer und zwei Prozent Indra Collini (NEOS).

26 Prozent der Befragten gaben ausdrücklich an, es als erwünschte Wahlfolge zu betrachten, dass Mikl-Leitner Landeshauptfrau bleibt. 43 Prozent wünschen “klare Verhältnisse nach der Wahl” – nur elf Prozent wollen, dass andere Parteien stark genug würden, um einen anderen Landeshauptmann zu stellen.

Erwin Pröll war für Wähler einflussreicher

54 Prozent sind der Umfrage zufolge der Ansicht, dass sich ihr Land in die richtige Richtung entwickle. 21 Prozent – darunter viele SP- und Grün-Wähler – sehen eine Entwicklung in die falsche Richtung. Vor dem letzten Urnengang 2013 sahen laut “Standard” zwar ähnlich viele Befragte eine positive, aber 35 Prozent eine negative Entwicklung (der Rest machte jeweils keine Angabe). Nur zehn Prozent wollen der Bundesregierung einen Denkzettel verpassen (2013 waren es 18 Prozent).

Auf die Frage “Wenn Sie Johanna Mikl-Leitner mit ihrem Vorgänger Erwin Pröll vergleichen: Wer hat in der Bundespolitik mehr Gewicht und Einfluss gehabt?” nannten 72 Prozent Pröll und nur drei Prozent Mikl-Leitner. 63 Prozent sind jedoch der Ansicht, dass der Landeschef oder die Landeschefin sich um die Angelegenheiten im Land kümmern soll, ohne sich von der Bundespolitik ablenken zu lassen. Nur 26 Prozent meinen hingegen, “dass es wichtig ist, dass der Landeschef in der Bundespolitik mitmischt, um dem Land mehr Bedeutung zu verschaffen”.

Mikl-Leitner ist “anderes politisches Angebot”

“Pröll wirkt noch in gewisser Weise nach, 30 Prozent glauben, dass er besser war als seine Nachfolgerin. Allerdings sehen 40 Prozent beide für gleich gut an und acht Mikl-Leitner als besser. Sie ist ein anderes politisches Angebot – und das wird weitgehend geschätzt”, analysierte “market”-Leiter David Pfarrhofer. Das Institut hat 814 Personen von 8. bis 11. Jänner telefonisch und online befragt.

ÖVP “kämpft” auch via Social Media

Es brauche in der Wahlwerbung Online-Auftritte ebenso wie offline, sagte Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner am Montag bei der Präsentation der Internet-Aktivitäten der ÖVP Niederösterreich zur Landtagswahl. Das Web-Angebot reicht vom Wahlkampftagebuch über Kandidaten-Videos bis zur persönlichen Grußbotschaft der Spitzenkandidatin, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Ebner bezeichnete die Landes-ÖVP mit mehr als 20.000 Funktionären als die “Vor-Ort-Partei”, die Bürgernähe pflege. Aber auch der digitale Wahlkampf sei entscheidend. Man sei neben der Website u.a. auf Facebook, Twitter, Instagram und WhatsApp präsent, sprach der Parteimanager von insgesamt mehr als 200.000 Fans im Social-Media-Bereich. So stellen etwa die Konvois Beiträge von ihren Stationen täglich ins Netz, die ÖVP-Regierungsmitglieder setzen persönlichen Schwerpunkte – vom “Waldviertel-Quiz” über “Business Speed-Dating” bis “Raten und Rätseln” für die geistige Fitness von Senioren. Kurz-Videos gibt es auch von den jeweils 15 Kandidaten pro Wahlkreis.

“Taxi blau-gelb” mit Mikl-Leitner unterwegs

Seit vergangenem Freitag ist das “Taxi blau-gelb” online: Angelehnt an die “legendär gewordenen Wahlfahrten” des ORF-Redakteurs Hanno Settele kutschiert Schauspielerin Kristina Sprenger die Landeshauptfrau durch Niederösterreich, sprach Ebner von einer launigen Präsentation, in der u.a. Waltraud Haas und andere Prominente zu Wort kommen.

Weiters erwähnte der Landesgeschäftsführer ein viele Köpfe zeigendes Plakat “Wir sind NÖ”, für das bereits mehr als 1.000 Fotos hochgeladen worden seien.

>> Alle Infos zur Landtagswahl in NÖ finden Sie in unserem Special

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Landtagswahl Niederösterreich
  • Nur 46 Prozent: Laut Umfrage verliert ÖVP bei NÖ Landtagswahl absolute Mehrheit
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen