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Nur 3.000 Dollar aus Lösegeld

Bei den Geldscheinen, die Berichten zufolge nach der Freilassung aus Geiselhaft in Irak bei Susanne Osthoff gefunden wurden, soll es sich nur um einen ganz geringen Teil des Lösegelds gehandelt haben.

Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ waren es 3.000 von möglicherweise bis zu fünf Millionen Dollar. Offenbar hätten ihr die Entführer damit Geld zurückerstattet, das sie Osthoff zuvor bei dem Kidnapping abgenommen hätten. Ein Verdacht gegen die Ex-Geisel bestehe nicht, heißt es weiter in dem Zeitungsbericht.

Der Autor Hans Leyendecker beruft sich darin auf Informationen aus Sicherheitsbehörden. Diese hätten bestätigt, dass die Archäologin nach der Freilassung 3.000 US-Dollar in einem Beutel mit sich geführt habe. Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) hätten bei einem Vergleich der Seriennummern festgestellt, dass es aus dem gezahlten Lösegeld stammte. Angeblich sollen zwei Beamte des Bundesnachrichtendiensts (BND) vor der Freilassung Osthoffs fünf Millionen Dollar nach Bagdad gebracht haben. Ob mit einem Teil des Geldes auch andere Kosten der Befreiungsaktion gezahlt wurden oder der gesamte Betrag an die Geiselnehmer ging, sei unklar.

Mutmaßungen, Osthoff habe möglicherweise mit den Entführern gemeinsame Sache gemacht, seien aber von den Sicherheitsbeamten dementiert worden. „Für diese Spekulationen haben wir keinerlei Beleg“, zitiert die Zeitung einen Beamten. Das von Generalbundesanwalt Kay Nehm eingeleitete und von Spezialisten des BKA betriebene Ermittlungsverfahren wegen der Entführung richte sich weiterhin gegen Unbekannt. „Wir gehen derzeit zumindest fest davon aus, dass Frau Osthoff das Opfer der Entführung war“, sagte dem Bericht zufolge ein Sicherheitsbeamter. Auch gebe es keinen Grund, gegen die Archäologin beispielsweise ein Ermittlungsverfahren wegen Vortäuschen einer Straftat einzuleiten.

Nach der Herkunft der Dollarscheine befragt, habe Osthoff BKA-Beamten gesagt, die Entführer hätten ihr das Geld bei der Freilassung mit der Aussage übergeben, sie wollten sie nicht mittellos gehen lassen. Zudem habe sie von den Kidnappern Geld zurückverlangt, das diese ihr nach der Entführung abgenommen hätten. Dabei habe es sich um 2.668 Dollar gehandelt, mit denen Osthoff Handwerkerrechnungen begleichen wollte.

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