Laut dem deutschen “Spiegel”-Journalisten Holger Stark spioniert die NSA beim Wien-Sitz der OSZE. Aus einem Bericht der Tageszeitung “Presse” (Donnerstagsausgabe) ergeht, dass die “außenpolitischen Ziele” der OSZE im Fokus der NSA stünden. Die US-Botschaft wollte laut “Presse” keinen Kommentar dazu abgegeben.
Stark bezieht sich auf Snowden-Unterlagen
Der Auftrag kam laut Stark von ganz oben. “Presidentially approved” (vom Präsidenten genehmigt, Anm.) stehe über dem Dokument, das die Aufklärungsziele der US-Geheimdienste aufliste.
Der “Spiegel”-Journalist habe Einblick in einen Teil der Unterlagen des Whistleblowers Edward Snowden – und sei Ko-Autor des Buchs “Der NSA-Komplex”, berichtete die “Presse”.
NSA-Mitarbeiter in Wien vor Ort?
“Gehen Sie aber davon aus, dass NSA-Mitarbeiter in Wien auch vor Ort operieren”, sagte Stark gegenüber der “Presse” weiter. Wenn buchstäblich Hand angelegt werde, seien dafür oft die sogenannten “Tailored-Access-Operations-(TAO-)Einheiten” verantwortlich.
IAEA in Wien verwanzt?
Sie hätten das UN-Hauptgebäude in New York verwanzt – und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die IAEA in Wien, sagte Stark. Der IAEA räume US-Präsident Barack Obama mit Blick auf Waffenkontrolle die höchste Priorität ein. Ein Geheimdokument namens “President’s-Daily-Brief” versorge Obama jeden Morgen mit den brisantesten Informationen aus aller Welt.
“Besondere Bedeutung” für US-Geheimdienste
Wien habe für die US-Geheimdienste eine “besondere Bedeutung”. “Es spricht alles dafür, dass neben den internationalen Organisationen auch die russische, iranische und nordkoreanische Botschaft in Wien zu den Hauptzielen zählen”, so Stark.
(apa/red)