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Nova Rock: Das Resümee des Veranstalters

Das Nova-Rock-Festival in den Pannonia Fields in Nickelsdorf.
Das Nova-Rock-Festival in den Pannonia Fields in Nickelsdorf. ©APA/Herbert P. Oczeret
"Die Bilanz fällt für mich fulminant aus", sagt Ewald Tatar, Veranstalter des Nova-Rock-Festivals im Burgenland
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“Müde, aber überglücklich”, lachte Ewald Tatar, Veranstalter des Nova Rock, am Sonntag auf seine Bilanz des heurigen Festivals angesprochen. “Ich neige nicht zu Übertreibungen, aber die Bilanz fällt für mich fulminant aus, unabhängig vom Besucherrekord.”

Der Burgenländer sprach mit der APA über cashless und Veränderungen. 2017 findet das Open Air vom 8. bis 10. Juni statt – mit David Hasselhoff.

Frage: Wie viele Besucher sind nun tatsächlich nach Nickelsdorf gekommen?

Ewald Tatar: Es waren sogar mehr als 180.000 Leute am Gelände, weil die Tageskarten am Schluss noch massiv angezogen haben. Offenbar wollten sich ein paar Festival-Touristen das Ganze kurz entschlossen einmal anschauen.

Erstmals wurde das Festival bargeldlos angewickelt. Hat das funktioniert?

Ich war ein bisschen nervös, weil das im Vorfeld ein Riesenthema geworden ist. Und es lief dann problemlos. Nicht nur das: Ich war oft draußen am Gelände, habe mit Leuten gesprochen bzw. sind Besucher auf mich zugekommen, um sich zu bedanken. Viele haben gesagt, sie waren in Sachen cashless skeptisch, aber sie müssten nun zugeben, dass die Bezahlung nun einfacher und schneller geht. Das war ein festivaltechnischer kleiner Meilenstein, ein neuer Schritt am österreichischen Festivalmarkt.

Es gibt ja mittlerweile mehr Konkurrenz – siehe Rock in Vienna -, die Besucherzahlen am Nova Rock scheinen davon nicht betroffen zu sein…

Nein. Wobei ich dabei bleibe, dass es für viele Besucher besser wäre, wenn die beiden Veranstaltungen nicht so eng beieinander liegen würden. Viele Besucher übernehmen das Nova Rock sozusagen volley von einem anderen Festival. Das ist eine Belastung.

Und was das Line-up betrifft: Ist es schwieriger geworden, Headliner im klassischen Sinn zu buchen?

Ich habe vor zwei Jahren begonnen, das Programm bunter, breiter, gemischter zu machen. Dieser Umbau hat heuer die ersten reifen Früchte gebracht. Ich bin noch nicht dort, wo ich hin will, aber man sieht, dass dieses Konzept – beim Nova Rock in seiner eigentlichen Ausrichtung zu bleiben, aber schon auch in die Graubereiche zu gehen – gut ist.

Die ganz großen Headliner werden generell rar. Muss man da umdenken?

Eindeutig. Klar, wir hatten früher immer drei große Headliner irgendwo stehen gehabt. Das wird auf Dauer in dieser Dichte nicht mehr gehen. Man muss dafür schauen, dass der Rest des Programms dicht ist. Vielen Besuchern ist es sogar lieber, wenn sie den ganzen Tag ein tolles Programm geboten bekommen, anstelle auf einen einzigen Mega-Act warten zu müssen. Es ist ein Gesamtpaket – und das hat heuer gepasst.

Wanda als Headliner waren im Vorfeld viel diskutiert. Der Auftritt war dann gefeiert.

Auch das hat funktioniert. Natürlich polarisieren manche Bands. Man sieht ja, dass viel zwischen den Bühnen gewechselt wurde. Die Neuausrichtung der Bühnen wurde heuer noch mehr angenommen, die Leute bleiben nicht mehr den ganzen Tag vor einer Bühne picken.

Der Anteil heimischer Acts war recht groß. Früher wurde kritisiert, es gebe zu wenige.

Alle heimischen Bands haben bewiesen, dass sie zurecht dort stehen. Wanda, Seiler und Speer, die gestern eine absolute Headliner-Show gespielt haben, aber auch Krautschädl, da war die Hölle los. Oder auch etwa A Caustic Fate, die als erster Act des Festivals viele Leute anlocken konnten. Auf der Red Bull Bühne war Black Inhale, eine junge österreichische Band, der große Abräumer. Da bewegen sich bereits Massen.

Das gesamte Ambiente hat kaum noch etwas mit der Endzeitstimmung der ersten Jahre gemeinsam. Wie wichtig war die Gelände- und Gastro-Adaption?

Leute, die ein paar Jahre nicht da waren, haben sich heuer nur gewundert, was sich da verändert hat. Die Besucher freuen sich mittlerweile auf das Essen hier. Auch das ist wichtig. Die Leute sollen nicht nur wegen Red Hot Chili Peppers herkommen, sondern weil sie sich wohlfühlen können. Das ist Teil des bereits angesprochenen Gesamtpakets.

Und nächstes Jahr der nächste Rekord? Weil der Top-Headliner steht mit David Hasselhoff ja bereits fest…

Man hat uns vor ein paar Wochen kontaktiert, dass David gerne wieder kommen würde. Ich habe noch nie am Festival einen Act für das nächste Jahr angekündigt. Aber das hat sich aufgedrängt, vor der EAV, einem großartigen Late Night Act übrigens, The Hoff anzukündigen.

(APA, Red.)

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