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Nordostumfahrung: Umstrittener Lobautunnel erst 2025 fertiggestellt

Die Donau Auen sind mitunter ein Grund, wieso der Lobautunnelbau als umstritten gilt.
Die Donau Auen sind mitunter ein Grund, wieso der Lobautunnelbau als umstritten gilt. ©apa
Der - nicht unumstrittene - Autobahntunnel unter der Wiener Lobau wird erst 2025 für den Verkehr freigegeben, der Baustart für das Riesen-Projekt erfolgt 2018.
Lobautunnel: Bau liegt auf Eis

Das hat die Asfinag am Mittwoch in einer Pressekonferenz mitgeteilt. Der Lobautunnel ist Teil der Wiener Nordostumfahrung (S1). Er sollte laut den ursprünglichen Plänen schon längst in Bau sein. Die Gesamtkosten für die Umfahrung werden rund 1,8 Milliarden Euro betragen.

Den Löwenanteil davon schluckt erwartungsgemäß der Lobautunnel: Dessen Errichtungskosten wurden heute mit 1,4 Milliarden Euro beziffert. Der noch fehlende Teil des Umfahrungsringes wird in zwei Etappen gebaut. Zunächst wird zwischen 2014 und 2016 die rund zehn Kilometer lange, an der Oberfläche verlaufende Strecke zwischen Groß-Enzersdorf und Süßenbrunn realisiert. Erst dann folgt der Tunnel zwischen dem Knoten Schwechat und Groß-Enzersdorf. Dieser führt nicht nur durch das Naturschutzgebiet Lobau, sondern unterquert auch die Donau.

Lobautunnel: Keine negativen Auswirkungen für Donau-Auen

Die Wiener Nordostumfahrung – also der noch fehlende Teil des Regionenrings um Wien – ist 19 Kilometer lang. Der Tunnel selbst erstreckt sich über eine Länge von knapp neun Kilometern. Er wird großteils aus zwei getrennten Röhren bestehen. Negative Auswirkungen auf den Nationalpark Donau-Auen wird das Bauwerk nicht haben, versicherte der Asfinag-Vorstandsdirektor Alois Schedl. Und auch die Sicherheitstechnik entspricht laut Asfinag modernsten internationalen Standards.

“Es ist ein sehr wichtiges Projekt und auch ein sehr teures”, verwies Schedl auf die ungewöhnliche Dimension des Projekts. Aus finanziellen Gründen sei darum ein Paket geschnürt worden, das eine Errichtung in zwei Abschnitten vorsehe. Zum nördlichen Teil, also jener zwischen Groß-Enzersdorf und Süßenbrunn, gehört auch die Spange zum Flugfeld Aspern. Die weitere Verbindung von dort zur Südosttangente (A23) ist inzwischen nicht mehr Teil des Gesamtprojekts – denn sie wird entgegen den ursprünglichen Plänen nicht als Autobahn errichtet.Der südliche Bereich, also der Tunnel, wird nach Vollendung des ersten Abschnittes in Angriff genommen. Der Tunnelbau soll besonders grundwasserschonend erfolgen. Spezielle Bohrmaschinen sollen dafür sorgen, dass es zu keinen Verunreinigungen kommt. Die Arbeiten erfolgen in beachtlichen Tiefen: Der Lobautunnel wird bis zu 60 Meter unter der Erde bzw. der Donau liegen.

Straßen in Wien 22 sollen entlastet werden

Ein eigens entwickeltes Notfallkonzept soll nach Fertigstellung für einen sicheren Betrieb sorgen. Dazu wird es zwischen den beiden Röhren alle 500 Meter Querstollen geben, in die sich Autofahrer im Ernstfall retten können. Ein Lüftungssystem wird zudem die Luftversorgung garantieren. Der Tunnel wird außerdem durchgehend über Pannenstreifen verfügen – was es, wie die Asfinag betont, bei sonst kaum einem Tunnel in Österreich gibt.

Durch die Lobau-Unterführung werden ab 2025 täglich bis zu 60.000 Fahrzeuge brausen. Andere derzeit stark belastete Straßen im 22. Bezirk werden laut Asfinag-Berechnungen durch die S1 entlastet. Der nächste Schritt auf dem Weg zur Umsetzung ist nun die öffentliche Auflage in allen Standortgemeinden – also nicht nur in Wien, sondern, da die Nordostumfahrung teilweise in Niederösterreich verläuft, auch in Schwechat, Groß-Enzersdorf, Raasdorf und Aderklaa. Die Auflage ist Teil des UVP-Verfahrens.

Der Umfahrungsring um Wien ist zum Großteil bereits vollendet: 2006 erfolgte die Verkehrsfreigabe des Südabschnitts der S1. Ende 2009 folgte der Abschnitt zwischen Süßenbrunn und Eibesbrunn, der an die Nordautobahn (A5) anknüpft, seit 2010 ist die S1 bis zum Knoten Korneuburg befahrbar.

(apa)

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