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Niederösterreicherin mit Coronavirus in häuslicher Quarantäne: "Mobbing nimmt überhand"

Die Niederösterreicherin, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, wurde in häusliche Quarantäne entlassen.
Die Niederösterreicherin, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, wurde in häusliche Quarantäne entlassen. ©Pixabay.com (Sujet)
Eine mit dem Coronavirus infizierte Niederösterreicherin hat am Montag das Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital verlassen und befindet sich seither gemeinsam mit ihrem Ehemann in häuslicher Quarantäne. Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) bestätigte am Dienstag entsprechende Medienberichte. Die Erkrankte sprach in einem Interview von Anfeindungen und befand "dass wir wie Aussätzige behandelt werden".
Paar aus NÖ infiziert
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Die Eheleute, die laut "Kurier" auf selbstständiger Basis als Fitnesstrainer tätig sind, hatten offiziellen Angaben zufolge Kontakt mit jenem infizierten Wiener Paar, bei dem am vergangenen Donnerstag das Coronavirus festgestellt wurde. Dem Zeitungsbericht zufolge fand das Treffen am 22. Februar statt.

Im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital behandelt

Nach der positiven Untersuchung auf Sars-CoV-2-Erreger wurde der Niederösterreicher unter häusliche Quarantäne gestellt. Seine Frau wurde mit Fieber vorübergehend im Kaiser-Franz-Josef-Spital behandelt.

"Momentan leben wir sehr eingeschränkt", sagte die Frau aus dem Bezirk Korneuburg zu Ö3. "Mein Mann hat keinerlei Symptome", bei ihr selbst sei die Erkrankung "wie ein grippaler Infekt" gewesen. "Es geht mir gut, ich habe ein bisschen Husten noch, aber ansonsten ist alles in Ordnung." Dass Covid-19 gerade sie und ihren Mann getroffen hat, verglich die Niederösterreicherin mit einem Lotteriespiel: "Es hätte einem Jeden passieren können und es war wie ein Lottosechser."

Coronavirus-infizierte Niederösterreicherin klagt über Mobbing

Störender als das Virus empfand die Betroffene das Verhalten mehrerer Mitmenschen. Sie berichtete von hysterischen Nachrichten aus der Nachbarschaft. Die Situation sei "wie zu Pestzeiten, wie wenn wir die Pestbeulen hätten", hob die Niederösterreicherin hervor. "Unser Empfinden ist, dass wir wie Aussätzige behandelt werden, weil einfach dann das Mobbing überhandnimmt."

Bei der älterer Tochter habe bereits Mobbing stattgefunden, hielt die Frau fest. Ihr Mann sprach im "Kurier" davon, dass über einen Klassenwechsel des Mädchens nachgedacht werde. Ebenfalls in Erwägung gezogen werden rechtliche Schritte - unter anderem aus Angst um die berufliche Existenz. Die beiden Fitnesstrainer waren vor Bekanntwerden der Erkrankung laut der Tageszeitung unter anderem in der Vienna International School sowie in der Bundessportakademie in Wien zugegen.

(APA/Red.)

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