Der Fall des vor zwei Wochen in der Wiener U-Bahnstation Spittelau von Polizisten mit einem Dealer verwechselten und verletzten amerikanische Sport- und Englischlehrers Mike B. hat eine Welle der Solidarität in der Gemeinde der Internet-Plattform Facebook ausgelöst. Die Gruppe “Justice for Mike B.” (Übersetzt: Gerechtigkeit für Mike B.) zählte am Mittwoch kurz vor 13.30 Uhr bereits 3.740 Mitglieder.
Die heimische Polizei ist in der Causa mit heftigen Misshandlungsvorwürfen konfrontiert.
Österreich am Online-Pranger
An der Pinwand der Gruppe wurde reger Anteil an dem Fall genommen. Heftige Kritik gab es für die Wiener Polizei. So schrieb eine Userin: “Verdammt, ich bin schockiert darüber, wie weit sie gehen konnten.” Ein anderer Poster meinte: “Ich schäme mich für meine Landsleute. Ich schäme mich noch viel mehr für die Wiener Polizei. Und ich schäme mich am meisten für unsere Regierungspolitiker, die zu dem Fall noch kein Wort verloren haben.”
Solidarität der Schüler
Unter den Postern befanden sich auch viele Schüler der Vienna International School, die Mike B. seine Beliebtheit in der Schule bezeugten. “Ich hoffe, er wird bald gesund, er ist mein Lieblingslehrer”, schrieb eine Userin. “Er ist auch mein Lieblingslehrer”, hieß es im darauffolgenden Posting.
Zahlreiche weitere Beiträge zeigten, dass der Fall auch im Ausland – vor allem in Mike B.’s Heimat USA – großes Aufsehen erregt hat. Auf Facebook wird auch zu Spenden für den Lehrer aufgerufen.