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Protestaktion in Salzburg gegen Psychologie-Aufnahmetest

Mit einem "Psycho-Hürdenlauf" haben am Mittwoch, am frühen Vormittag in Salzburg zwei Dutzend Studenten gegen die Aufnahmeprüfungen für das Psychologiestudium protestiert.

Die Aktivisten von “UniBrennt” und der “Österreichischen Hochschülerschaft” (ÖH) kritisierten zudem, dass der Rekordzahl von rund 1.000 Bewerbern nur 200 Studienplätze und damit “deutlich weniger als im Herbst 2009” gegenüberstünden.

Prüflinge mussten Hürdenlauf absolvieren

Bevor die Prüflinge den Aufnahmetest in der Naturwissenschaftlichen Fakultät absolvierten, hatten sie vor dem Eingang einen Parcours unter dem Titel “Bist du hart genug?” zu bewältigen. Auf fünf über Pfade verbundene Tafeln stand geschrieben, was den Studentenvertretern sauer aufstößt: “Du möchtest also studieren. Kannst du dir das leisten?”, war zynisch vermerkt, und: “Ist dir wichtig, was du studierst, und nicht wo? Studierst du auch, was die Wirtschaft will? Was ist der Regierung deine Bildung wert?”

Andrang seit Jahren groß

Seit Jahren sei bekannt, dass der Andrang auf das Psychologiestudium in Salzburg groß ist, “dass mehr Bewerber als Plätze vorhanden sind. Doch die Politik hat nicht gehandelt”, ärgerte sich Kay-Michael Dankl, Sprecher von “UniBrennt”, im APA-Gespräch. “Im Herbst des Vorjahres standen noch 240 Studienplätze zur Verfügung, heuer sind es nur mehr 200.” Die Konkurrenz unter den Psychologiestudenten sei somit die schärfste in ganz Österreich.

Quantitative Beschränkungen mit Kollateralschäden

Im Grunde gehe es bei dem Aufnahmetest nur um “quantitative Beschränkungen mit Kollateralschäden”, meinte der bildungspolitische Referent der ÖH Salzburg. “Die Studenten sollen aber das studieren, was ihnen persönlich zusagt, und nicht das, was manche glauben, was die Wirtschaft brauchen wird. Das ist in Zukunft gar nicht absehbar”, wetterte Dankl gegen die Zugangsbeschränkung. “Unserer informellen Schätzung nach sind 600 tatsächlich an einem Psychologiestudium in Salzburg interessiert. Das Personal wäre da, es fehlt nur der politische Wille, Geld bereitzustellen. Wir würden uns auch vonseiten der Universität zu diesem Thema ein aktiveres Auftreten wünschen.”

Reaktion auf Hürdenlauf überwiegend positiv

Die Reaktion der Prüfungsteilnehmer auf den Hindernislauf sei überwiegend positiv gewesen, sagte Dankl. Viele hätten sich auch über die Hintergrundinformationen gefreut, “zum Beispiel, welche Möglichkeiten sie haben, wenn sie die Aufnahmeprüfung nicht bestehen”. Die Demonstranten versuchten in der rund eine Stunde dauerten Protestaktion die Nummer 201 – allerdings vergeblich – zu finden, “um auf die Absurdität zahlenmäßiger Studienplatzbeschränkungen hinzuweisen”, wie sie betonten. Die Teilnehmer legten trotz ihrer Nervösität viel Optimismus an den Tag: Viele äußerten die Hoffnung, die Nummer 199 zu werden.

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