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Russland verschärft Ton in Spionageaffäre mit USA

Moskau erwartet Erklärungen von den USA
Moskau erwartet Erklärungen von den USA ©APA (Archiv)
Zwei Jahrzehnte nach Ende des Kalten Krieges trübt eine handfeste Spionageaffäre das gerade wieder verbesserte Klima zwischen den USA und Russland: Jahrelang soll rund ein Dutzend Agenten in Amerika für Moskau gespitzelt haben. Die US-Behörden haben nach eigenen Angaben einen russischen Spionagering zerschlagen.
Russisches Spionagenetzwerk in USA enttarnt.

Das Justizministerium in Washington gab am Montag die Festnahme von zehn mutmaßlichen Geheimagenten bekannt, die zum Teil seit zehn Jahren in den USA aktiv gewesen sein sollen. Am Dienstag wurde in Zypern ein elfter Verdächtiger festgenommen, der die Spione mit Geld versorgt haben soll. Moskau reagierte empört und sprach von einem Rückfall in den Kalten Krieg. Die US-Bundespolizei FBI hatte sieben Jahre gegen die mutmaßlichen Agenten ermittelt. Das Außenministerium in Moskau nannte die Festnahmen “unbegründet und ungehörig”.

“Ich hoffe, dass diese Ereignisse nicht die positive Entwicklung der Beziehungen beeinträchtigen werden”, sagte der russische Ministerpräsident Putin am Dienstag. Er warf der amerikanischen Polizei vor, außer Kontrolle geraten zu sein. Derweil identifizierte der russische Sender NTV zwei der mutmaßlichen Spione als russische Staatsbürger. Das Außenministerium in Moskau räumte ein, dass einige der Festgenommenen Russen seien, nannte aber keine Zahl. Die Verdächtigen hätten aber nichts getan, was den US-Interessen entgegenstehe.

Über die Bekanntgabe der Festnahmen zeigte sich die russische Regierung höchst unzufrieden. “Wir verstehen nicht, welche Gründe das US-Justizministerium dazu bewogen haben, eine öffentliche Erklärung im Geiste von Spionagegeschichten aus dem Kalten Krieg herauszugeben”, erklärte das russische Außenministerium. Außenminister Lawrow zeigte sich am Rande eines Besuchs in Jerusalem verärgert darüber, dass die US-Regierung die Festnahme wenige Tage nach dem Besuch des russischen Präsidenten Medwedew in Washington bekanntgab.

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