VP-Bildungssprecher Amon nannte Schmieds Ansinnen gegenüber der APA “absurd. Wir können nicht alle paar Monate die Prozentgrenzen ändern”. Erst 2008 sei die ursprüngliche Höchstgrenze für Schulversuche pro Bundesland von fünf Prozent verdoppelt worden, vor einem Jahr wurde die Höchstgrenze pro Bundesland überhaupt aufgehoben. Nun müsse es die frühestens für 2012 geplante Evaluierung geben und dann die Entscheidung fallen, welches der neun Modelle in das Regelschulwesen übernommen wird.
“Die ÖVP muss sich entscheiden, die Zeit drängt”, beharrt man dennoch im Büro Schmieds. SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Rudas betonte, die ÖVP dürfe “nicht aus altmodischer Partei-Ideologie den Wunsch von Eltern und Schülern verweigern”.
Als “völlig unverständlich und schädlich” bezeichnete SPÖ-Bildungssprecher Mayer, dass Amon die für den Ausbau der Neuen Mittelschule notwendige Anhebung der Obergrenze für Schulversuche weiter ablehnt. Nach ersten erfreulichen Signalen sei die ÖVP offenbar wieder im Rückwärtsgang unterwegs und mauere sich ein, kritisierte Mayer in einer Aussendung. Allerdings sei noch bis morgen Zeit für ein Umdenken: “Ich hoffe auf die fortschrittlichen Kräfte in der ÖVP”.
Derzeit ist im Gesetz eine Zehn-Prozent-Klausel verankert, die vorsieht, dass bundesweit maximal zehn Prozent der Pflichtschulen in NMS umgewandelt werden dürfen. Aufgrund dieses Limits wurden von den von den Bundesländer für das kommende Schuljahr eingereichten 357 neuen NMS-Klassen an 143 Standorten nur 197 Klassen an rund 60 neuen Standorten genehmigt.