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Ländle klarer Airport-Profiteur

Friedirchshafen (D) – Der Bodensee-Airport Friedrichshafen hat als Wirtschafts- und Standortfaktor für die gesamte Bodenseeregion in den letzten Jahren massiv an Gewicht zugelegt.

Er steht, direkt und indirekt, für 1600 Arbeitsplätze mit einer Wertschöpfung von 86 Mill. Euro, bringt der Region allein in seiner Funktion für den Incoming-Tourismus 16 Mill. Euro ein, beschert ein kumuliertes Steueraufkommen von 22 Mill. Euro. Auch Vorarlberg ist augenscheinlich und messbar Nutznießer dieser guten Performance des Flughafens Friedrichshafen.

Darauf wiesen in einer Pressekonferenz am Airport Flughafen-Geschäftsführer Hans Weiss und Prof. Dr. Richard Klophaus von der Fachhochschule Worms hin, deren „Zentrum für Recht und Wirtschaft des Luftverkehrs“ (ZFL) in einer Studie die regionalwirtschaftliche Bedeutung sowie die Umgwerentabilität des Bodensee-Airports untersucht und ausgewertet hat. In der Tat hat auch der Flughafen selbst zum Höhenflug angesetzt, indem er z. B. von 2003 bis 2008 die Passagierzahlen um 30 Prozent auf 650.000 Fluggäste steigerte und schon jetzt mit verschiedensten Strategien und Aktivitäten die Weichen dafür stellt, im Jahr 2020 rund eine Million jährlich abgefertigte Passagiere zu zählen. In Summe sollen dann, so jedenfalls die Zukunftsprojektion besagter Wormser Studie, mehr als 2100 Arbeitsplätze in Kontext mit dem Airport stehen und die resultierende Wertschöpfung auf über 110 Mill. Euro anwachsen.

„Am offenkundigsten ist Vorarlberg bei unserer Funktion als Incoming-Touristiker Nutznießer des Airport-Wachstums – immerhin reisen 34 Prozent der hier ankommenden Fluggäste nach Österreich ein, ihr Löwenanteil zweifelsohne in die Destination Vorarlberg. In Richtung Schweiz reisen im Vergleich dazu gerade mal 4 Prozent“, erläuterte Weiss auf unsere diesbezügliche Frage. Außerdem profitieren viele Dutzende Vorarlberger Arbeitnehmer vom Boom am und rund um den Flughafen. „Allein die Piloten, Stewardessen und Techniker der bei uns beheimateten InterSky kommen zum größten Teil aus Ihrem Bundesland, aber auch bei Dienstleistern und Zulieferern des Airports ist Euer Idiom nicht zu überhören“, verwies Weiss auf die Arbeitgeberfunktion des Flughafens aus Ländle-Sicht. Fürs Bundesland wirtschaftsbelebend sind auch individuelle Geschäftsreiseflüge der so genannten Business Aviation – wenn beispielsweise Maschinen von Liebherr (Nenzing) oder Bertsch (Bludenz) Manager aus der ganzen Welt via Zeppelinstadt nach Vorarlberg bringen. Unsere Industrieunternehmen generell sorgen dafür, dass Business-People täglich via Bodensee-Airport bei uns einreisen und nach ihren Meetings sich nicht selten einen kurzen Privataufenthalt hierzulande gönnen. Last but not least, so Direktor Weiss, profitiert die Ländle-Wirtschaft auch dann vom Boom am jenseitigen Seeufer, wenn Projektentwickler wie Bernhard Ölz (Prisma) ein Competence-Center direkt am Flughafen-Areal errichten – aktuell ist dort schon das zweite Bürogebäude im Entstehen.

Der Nutzen Vorarlbergs aus der rasanten Aufwärtsentwicklung des Bodensee-Airports ist heute ein sehr „winterlastiger“. Erwähntes Incoming über Friedrichshafen ist in hohem Maß ident mit Ski-Urlaubern. Wie Weiss gestern ankündigte, soll ab sofort auch das Sommer-Incoming gezielt forciert werden. „Unser Fokus ist dabei auf den Kongress- und Gesundheitstourismus ebenso gerichtet wie auf Golf- oder Wellness-Urlaube, auch außerhalb der Saisonspitzen. Als Quellmärkte haben wir dabei vor allem Island, Israel und den skandinavischen Raum im Visier“, deutete Weiss die Taktik an.

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