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Neun Morde in Wien im Jahr 2009 - acht davon geklärt

Schon neun Morde ereigneten sich im heurigen Jahr in Wien. Acht konnten allerdings schon geklärt werden.

Mit neun ist man bereits fast wieder bei den Zahlen zu Beginn der 90er Jahre. 1991 wurden in dem Zeitraum elf Morde verübt, am Ende des Jahres waren es 44. Im Jahr davor hatte es sogar 50 gegeben, 1989 waren es 40. Während die Gesamtzahl der Morde in den vergangenen Jahren gegenüber den 90er Jahren stark gesunken ist, scheint der Anteil der Beziehungstaten gestiegen zu sein. Von den 44 Morden waren zwölf im Jahr 1991 Beziehungstaten, 1990 waren es zehn der 50. Im Jahr 2007 gab es bei 21 Morden zwölf Beziehungstaten, im Vorjahr waren es immerhin fünf bei insgesamt 15 Morden.

 

Die Zahl der Beziehungstaten wirkt sich offenbar auf die Aufklärungsquote aus. Die Polizei machte darauf aufmerksam, dass die Motive oft in gescheiterten Beziehungen zu suchen seien – wie etwa beim Mord eines 17-Jährigen an seiner Freundin am vergangenen Wochenende in Meidling. Sie hatte sich von ihm trennen wollen. Aber auch übermäßiger Alkoholkonsum und Streitereien aus verschiedensten Anlässen spielen oft eine Rolle. Vor allem mit Stich- und Schusswaffen werden die Morde verübt.

Die Polizei führt die hohe Aufklärungsrate aber auch auf die Arbeit der Tatortgruppen, die Spurensicherung und nicht zuletzt auf das Mitwirken von Kommissar DNA zurück. Über DNA-Spuren wurde etwa ein Mord aus dem Jahr 1990 in Währing geklärt. Ein unter falschem Namen abgestiegener Einmietbetrüger und Zechpreller war erdrosselt worden. Die Polizei hatte nachträglich eine Zigarettenpackung auf DNA-Spuren untersucht und war fündig geworden. Der Täter, ein rumänischer Stricher, wurde im Vorjahr nach dem Treffer festgenommen. Er verantwortete sich mit Notwehr und wurde nicht angeklagt. Für die Polizei gilt der Fall dennoch als geklärt.

Offen ist heuer noch der Mord an einem Lokalbesitzer in Ottakring. Der Besitzer des Cafe “Baran” war am 12. Jänner in der Friedmanngasse auf dem Gehsteig mit einer Schussverletzung gefunden worden und wenig später gestorben. Die Ermittler suchen Zeugen des Vorfalles.

Als geklärt gilt bereits einer der spektakulärsten Morde des Jahres: Jener an dem Tschetschenen Umar Israilov, der am 13. Jänner in Floridsdorf auf offener Straße erschossen worden war. Polen hat dieser Tage einen der Hauptverdächtigen an Österreich ausgeliefert, sein Komplize, der vermutlich die Schüsse abgegeben hat, ist noch flüchtig.

 

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