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Neues Verkehrskonzept präsentiert

Nach dem am Mittwoch präsentieren Begutachtungsentwurf zum „Verkehrskonzept Vorarlberg 2005“ will Vorarlberg den werktäglichen Personenverkehr bis zum Jahr 2015 um sechs Prozent reduzieren.

Außerdem soll die Zahl der Verkehrstoten im Ländle in den kommenden zehn Jahren um die Hälfte gesenkt werden. „Ziel des Konzepts ist es, „Verkehr zu vermeiden, sicherer zu machen und die Umwelt zu schonen“, sagte der Vorarlberger Verkehrs-Landesrat Manfred Rein (V) anlässlich der Konzept-Präsentation. Nach seinen Vorstellungen soll der Entwurf noch vor dem Sommer von der Landesregierung beschlossen werden.

Die Senkung des Anteils der Pkw-Lenker im werktäglichen Personenverkehr um sechs Prozent soll laut Studie möglich werden, indem Radverkehr (plus drei Prozent) und öffentlicher Verkehr (plus zwei Prozent) zulegen. Laut Rein wäre damit auch sicher gestellt, dass die CO2-Belastung durch den Personenverkehr 2015 trotz einer Zunahme des gesamten Personenverkehrs um zehn Prozent unter dem Niveau von 2003 zu liegen käme. 2003 wurden an Werktagen in Vorarlberg 14 Prozent der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt, 56 Prozent motorisiert (Motorrad, Pkw), elf Prozent entfielen auf den öffentlichen Verkehr.

Wie man die Leute zum Umstieg bewegen wird, ist für Rein die Schlüsselfrage schlechthin. Dabei werde allerdings die Entwicklung mithelfen. „Das Fortkommen wird in absehbarer Zeit nicht mehr so gut sein, und auch die Energiepreise werden das Ihre dazu beitragen“, sagte Rein. Dass der Verkehr auf den hochrangigen Straßen im Schnitt drei Prozent pro Jahr beträgt, macht sich besonders auf der Rheintalautobahn A14 bemerkbar. Wird sie in Spitzenzeiten derzeit von 40.000 Fahrzeugen pro Tag befahren, gehen Prognosen 2015 von 60.000 Fahrzeugen aus. „Die A14 wird zunehmend zur Stadtautobahn“, sagte Werner Rosinak, der das externe Projektmanagement durchführte. Die Erweiterung von Anschlussstellen soll den Charakter der A14 als Stadtautobahn noch erhöhen, gleichzeitig ist aber vorgesehen, die Landesstraßen durch die Orte teilweise dem öffentlichen Verkehr vorzubehalten, um den Individualverkehr aus den Gemeinden zu drängen.

Eine Änderung gegenüber dem 1992 beschlossenen Verkehrskonzept, von dem bisher 60 bis 70 Prozent der Maßnahmen umgesetzt worden seien, ergibt sich hinsichtlich des Pfändertunnels. Hatte sich die Landesregierung 1992 noch gegen den Bau einer zweiten Tunnelröhre ausgesprochen, wird dieser nun befürwortet. „Es hat sich herausgestellt, dass der Pfändertunnel die ihm zugedachte Pförtnerwirkung nicht hat“, sagte Rein. Asfinag-Vorstandsdirektor Christian Trattner hat Mitte Dezember 2004 den Baubeginn einer zweiten Pfändertunnelröhre bei veranschlagten Kosten von 145 Mio. Euro für 2007 in Aussicht gestellt. Weiter im Konzept enthalten sind die umstrittene Bodensee-Schellstraße S18 in die Schweiz sowie der Letzetunnel nach Liechtenstein.

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