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Neues Ozon-Prognosemodell

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In Wien geht heuer ein Ozon-Prognosemodell in Betrieb, das Spitzenbelastungen vorhersagen soll, noch bevor sie entstehen. Frühestens 2007 wird das Modell in den Regelbetrieb gehen.

Dies berichteten am Mittwoch Umweltstadträtin Ulli Sima (S) und die Chefin der Umweltschutzabteilung, Karin Büchl-Krammerstätter. Sollte alles planmäßig verlaufen, könnte das Modell, an dem seit zwei Jahren gearbeitet wird, frühestens 2007 in den Regelbetrieb gehen.

Das Modell wurde 2004 von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur entwickelt. Auf Basis der verfügbaren Wetterprognosen soll das Computerprogramm die zu erwartende Ozonbelastung für die kommenden Tage errechnen.

„Dann tun wir uns auch leichter mit kurzfristigen Maßnahmen“, hoffte Sima. Eines der Hauptprobleme für die Stadt, um der Ozonbelastung wirkungsvoll entgegenzutreten, sei nämlich die fehlende Vorhersehbarkeit. Durch das Zusammenspiel verschiedener Komponenten könne ein Fahrverbot bei akutem Alarmzustand sogar kontraproduktiv wirken. Ein Anstieg des Ozons sei dann die Folge, da bestimmte, andere neutralisierende Schadstoffe mit einem Male ausfielen.

Man könne Maßnahmen deshalb nicht einfach aus dem Ärmel schütteln:
„Das ist ein komplexer Wirkungszusammenhang“, betonte Büchl-Krammerstätter. Außerdem sei die Situation beim Ozon ähnlich der beim Feinstaub, meinte Sima: Man befinde sich in einer Gemeinschaft mit den anderen Ländern der Region, da lediglich 20 Prozent der Ozonbelastung hausgemacht seien. Allerdings wolle sie niemandem die Schuld zuschieben. Ihre Devise sei: „Besser gemeinsam statt einsam.“

Generell gilt übrigens: Die Grenzwerte würden immer strenger und die Messungen immer genauer, erläuterte Büchl-Krammerstätter. Dadurch rücke das Problem mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung, obwohl es an sich „eher im Abnehmen begriffen ist“. So seien in den vergangenen 14 Jahren die Spitzenwerte geringer geworden, das Jahresmittel verzeichne jedoch einen leichten Anstieg, berichtete Günther Schermann von der Luftmessstelle der MA 22.

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