AA

Neues aus dem Fischladen

Der Referent Dr. Bernd Ueberschär stellte den „Fisch-O-Meter“ vor.
Der Referent Dr. Bernd Ueberschär stellte den „Fisch-O-Meter“ vor. ©Laurence Feider
Dr. Bernd Ueberschär referierte in der inatura Dornbirn.
Vortrag Dr Bernd Ueberschär

Dornbirn. Ist es noch möglich Fisch im Einklang mit der Ökologie zu genießen? Diese Frage versuchte Dr. Bernd Ueberschär von der Gesellschaft für Marine Aquakultur (GMA), Büsum,  bei seinem Vortrag in der inatura zu beantworten.

Schwimmender Gesundbrunnen

Im ersten Teil ging es um das Thema Fisch als Lebensmittel. Der extra aus Norddeutschland angereiste Meeresbiologe hob die positiven gesundheitlichen Effekte, vor allem durch den hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren hervor und bezeichnete Fisch als „schwimmenden Gesundbrunnen“. Über die Belastung mit Dioxinen und PCB meinte Ueberschär, diese seien vernachlässigbar und das Gesundheitsrisiko bestehe eher darin keinen Fisch zu essen. Vielmehr sei es wichtig bei der Verarbeitung und beim Transport auf die Einhaltung höchster Hygienestandards und eine intakte Kühlkette zu achten.

„Don’t eat the babies“

Im weiteren Verlauf seines Vortrags behandelte Ueberschär Themen wie das Konsumentenverhalten oder die Situation in der Seefischerei sowie in der Aquakultur. 70.000 Tonnen Fisch werden in Österreich pro Jahr verzehrt – doch wird das in Zukunft auch noch möglich sein? „Der Trend zur Überfischung ändert sich nicht. Die globalen Fische stagnieren obwohl der Fischereiaufwand beständig zunimmt“, so der Experte. Eines der Probleme ist laut Ueberschär, dass die Fische zu klein gefangen werden – noch bevor sie mindestens einmal ablaichen können. „Wenn die Fische keine Kinder mehr bekommen, bekommen unsere Kinder keine Fische mehr“, betonte der Referent. Ueberschär stellte den von ihm mitentwickelte „Fisch-O-Meter“ vor, eine Art Fischlineal mit dem Kunden schon im Laden erkennen können, ob der zum Verkauf angebotene Fisch bereits ausgewachsen war.

Bewusst Fisch essen

Seitens der Europäischen Union laufen Bestrebungen die Überfischung der Meere zu beenden. Konsumenten können dies unterstützen indem sie verantwortungsvolle Fischereien und Handelsketten durch den Kauf von z. B. MSC- oder FOS-zertifizierten Produkten „belohnen“. Genauso ist bei Fischen aus Aquakultur, auch hier gibt es zahlreiche Zertifizierungen. Ueberschär rät dazu, sich im Internet zu informieren und zum Beispiel den WWF-Beifangrechner zu konsultieren. Auch Greenpeace prüft die Fischangebote von Supermärkten. „Verzichten Sie nicht auf Fisch als gesundes Lebensmittel, doch essen Sie Fisch bewusster“, so der Schlussappell von Bernd Ueberschär.

 

Nächster Vortrag in der inatura:

„Ernährung aktuell“
Vortrag mit Kathrin Prantl, Diätologin bei der Vorarlberger Gebietskrankenkasse
Mittwoch, 22. Oktober 2014, 19 Uhr
inatura – Erlebnis Naturschau

Anlässlich des Welternährungstages lädt die Vorarlberger Gebietskrankenkasse in Kooperation mit der inatura zum Vortrag „Ernährung aktuell“ mit Diätologin Kathrin Prantl. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, die neuesten Ernährungsempfehlungen sowie zahlreiche Tipps für die praktische Umsetzung von gesunder, ausgewogener Ernährung erwarten Sie beim Vortrag. Abgerundet wird der Vortrag von leicht im Alltag umzusetzenden Bewegungsübungen.

Eintritt frei. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung unter naturschau@inatura.at oder +43 676 83306 4770 gebeten.

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Neues aus dem Fischladen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen