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Neuer Streit um Mellau-Damüls

©Bergbahnen Mellau
Mellau, Damüls - Wie die "VN" exklusiv berichteten, bringt ein neuer Genehmigungsstreit die umstrittene Skiverbindung Mellau-Damüls ins Wanken. Naturschutzanwältin Katharina Lins hat gegen die Genehmigung einer Deponie für das abgetragene Material Berufung beim UVS eingelegt.

Bei einem Negativbescheid müsste das Material mit geschätzen 15.000 Lkw-Fahrten ins Tal transportiert werden. Laut Investor Herbert Frick, Mehrheitseigentümer der Bergbahnen Mellau, könnte das Projekt damit fallen.

ASV sieht sich bestätigt

Diese Entwicklung sorgte gestern für heftige Debatten. Allen vor Alpenschutzvereins-Obmann Lothar Petter sah sich in seiner Kritik bestätigt. Er sehe nicht ein, „dass die Natur jetzt auch noch als Abfallkübel für die zerstörte Landschaft herhalten und für die Deponie ein wertvolles Moorgebiet zerstört werden soll“. Und: „Uns hat man immer erklärt, das Aushubmaterial würde unter anderem in eine Skipiste eingearbeitet – ein anderer Eingriff in die Natur sei nicht erforderlich.“ Seine Kritik: „Man hat uns den Speichersee verschwiegen, man hat uns die Deponie verschwiegen, man hat uns die bereits verlegten Beschneiungsanlagen im Gebiet der Elsenalpe und der Hohen Wacht verschwiegen.“ Grünen-Chef Johannes Rauch legte nach. „Als Gesamtprojekt wären die Summe der Landschaftszerstörungen niemals genehmigungsfähig gewesen.“ Die „Umgehung einer UVP und die Salamitaktik im Genehmigungsverfahren“ würden sich nun rächen. Zudem sei das „Geschrei der Betreiberseite, weil jetzt Einspruch gegen die Errichtung einer Aushubdeponie in einem Hochmoor eingelegt wird, unglaubwürdig“.

Fröwis gegen Kritiker

ÖVP-Abgeordnete Theresia Fröwis nahm die Kritiker ins Visier. Bisher habe man die Interventionen und Berufungen von Lins ja noch einigermaßen akzeptieren können: „Für die jüngste Berufung aber fehlt mir jedes Verständnis.“ Immerhin habe Lins bei einem Lokalaugenschein im Skigebiet die „sensible Bautätigkeit sogar lobend erwähnt“. Und: „Ob 15.000 zweistündige Lkw-Fahrten in sehr steilem Gelände umweltfreundlicher sind, als eine Lagerung im Skigebiet, wage ich zu bezweifeln.“ Er hoffe auf eine rasche Entscheidung des UVS, sagte Landesrat Erich Schwärzler. Was hält er persönlich von der Sache? „Die BH hat die Inte­ressen abgewogen und erklärt, dass es aus Sicht des Klima- und Umweltschutzes keinen Sinn machen würde, das gesamte Material vom Berg ins Tal zu karren.“ Heißt im Umkehrschluss: „Die BH kam zur Erkenntnis, dass die beste Alternative die Deponierung des Materials vor Ort sei.“

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