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Neuer Schlecker-Eigentümer setzt auf Billig-Umbau

Der neue Schlecker-Eigentümer Rudolf Haberleitner will die Rettung der Drogeriemarktkette mit einem Billig-Umbau in einen Nahversorger schaffen. Nur 7.400 Euro sollen heuer und 2013 pro Filiale investiert werden, insgesamt 10 Mio. Euro. Die alte Schlecker-Geschäftsführung hatte für Renovierungen rund 20.000 bis 30.000 Euro pro Filiale veranschlagt.


Es gehe jetzt erstmals darum, die Regale wieder aufzufüllen, sagte Haberleitner am Donnerstagnachmittag im Gespräch mit der APA. “Gestern haben wir Waren für 6 Millionen Euro bestellt.”

Der Kauf aller 900 Schlecker Filialen in Österreich und 450 Filialen in Italien, Polen, Belgien und Luxemburg durch Haberleitner hat zu vielen Spekulationen über ungenannte Geldgeber geführt. Den Kaufpreis habe er mit seinem Geschäftspartner, dem Wiener Anwalt Franz Guggenberger, und “Freunden” finanziert. “Wir hätten diese Firma nicht bekommen, wenn wir nicht zahlen hätten können”, betonte Haberleitner.

Der Umbau und die Expansion soll dann über die Restrukturierungsgesellschaft von Haberleitner TAP 09 finanziert werden, für die es Zusagen in der Höhe von 40 Mio. Euro gibt. Bis 2016 will er insgesamt 52 Mio. Euro in die Filialen stecken. Die “Commitments” für den Fonds sollen von Privatstiftungen, Privatbanken und Private-Equity-Fonds sowie vermögenden Privatanlegern stammen. Davon 90 Prozent aus dem Ausland, vor allem Deutschland, und 10 Prozent aus Österreich.

In zwei Wochen sollen die Schlecker-Schriftzüge durch “dayli” überklebt werden. Der ursprünglich geplante Name “daily” sei markenrechtlich nicht zu schützen gewesen, deswegen die kurzfristige Änderung. Für Dezember ist geplant, das Drogeriemarktsegment um Lebensmittel zu ergänzen. Bei der “Umgruppierung” der Regale sollen auch die Mitarbeiter mithelfen.

Für 2013 ist dann der Vollausbau in einen Nahversorger für den “täglichen Bedarf” geplant. Rund 60 Prozent des Umsatzes will “dayli” weiterhin mit Drogerieartikeln erzielen und bis zu 8 Prozent mit Lebensmitteln (u.a Milch, Butter, Brot). Dienstleistungen – von Kopieren bis zum Leihauto – sollen 5 bis 6 Prozent der Erlöse ausmachen, Markenartikel (u.a Wäsche, T-Shirts) rund 10 Prozent und “Homeshopping” deutlich mehr als 10 Prozent. Um die zusätzlichen Aufgaben zu bewältigen, soll pro Filiale mindestens ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden.

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