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Neue Weltraumhalle im Salzburger Haus der Natur

Das nennt man perfektes Timing: Einen Tag nach der geglückten "Rosetta"-Mission auf dem Kometen "Tschuri" erstrahlt die Weltraumhalle im Salzburger Haus der Natur in neuem Licht. Der Publikumsmagnet des Museums wurde mit zahlreichen zeitgemäßen Medien angereichert, wie ein Presserundgang Donnerstagvormittag bewies. Ab Freitag ist die Ausstellung "Unser Universum" öffentlich zugänglich.


1983 wurde die Weltraumhalle im Haus der Natur eröffnet. Generationen von Salzburger Kindern und Jugendlichen wurden von der stimmungsvollen Darstellung des Sonnensystems geprägt. Nach mehr als 30 Jahren hat sich aber das Rezeptionsverhalten junger Menschen geändert, die analoge Weite des Weltalls allein reicht nicht mehr aus. “Wir haben versucht, mit einigen interaktiven Möglichkeiten dieses Thema neu darzustellen”, erläuterte Direktor Norbert Winding.

Tatsächlich präsentiert sich die um rund 400.000 Euro runderneuerte Weltraumhalle nach sechsmonatiger Umbauzeit in durchaus zeitgemäßem Gewand. Ein plastisch dargestelltes Sonnensystem etwa visualisiert die Farbe der unzähligen Monde unserer Nachbarn nach Wahl. Im Kraterkino wiederum informieren eigens hergestellte Videos über so unterschiedliche Themen wie die Entstehung von Galaxien oder die “Stratos”-Mission von Red Bull. Ein Zeit-Teleskop wirft einen Blick auf eine Galaxie, die 68 Millionen Lichtjahre entfernt ist, bzw. auf die Erde, wie sie vor 68 Millionen Jahren ausgesehen hat. Die kosmischen Einflüsse auf die Jahreszeiten und unser Klima werden sowohl analog wie auch digital plastisch dargestellt.

Überhaupt wird stärker auf wissenschaftliche Fakten als auf emotionale Überwältigung gesetzt, wie der erste Eindruck vermittelt. Dennoch haben legendäre Hingucker wie das riesige Diorama mit der Darstellung der Mondlandung auch den Sprung in die neue Weltraumhalle geschafft, ganz anachronistisch vermittelt ein überdimensionales Buch über die Welt-Theorien im Laufe der Zeit bis hin zur rund 4.000 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra. “Auch unsere Erklärung der Welt ist zwar heute schlüssig, in 50 oder 100 Jahren wird es wieder anders aussehen”, meinte Winding.

Bevor ab Freitag ein reichhaltiges pädagogisches Angebot wieder unzähligen Salzburger Schülern die Faszination des Universums vermitteln wird, hat sich für Donnerstagabend ein prominenter Eröffnungsredner angesagt: Erzbischof Franz Lackner ist Professor für Metaphysik und ein leidenschaftlicher Kenner der Materie.

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