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Neue Vignette ab Montag

Ab Montag ist die türkisblaue Vignette 2007 erhältlich. Sie kostet für Pkw 72,60 Euro und ist ab dem 1. Dezember 2006 bis zum 31. Jänner 2008 gültig. Die Alte gilt noch bis 31. Jänner.

Das türkisblaue Autobahn-Pickerl darf ab dem kommenden Jahr nur mehr auf die Windschutzscheibe – auf den linken Rand oder hinter den Rückspiegel – geklebt werden. Wer die neuen Vorschriften nicht beachtet, muss mit einer Ersatzmaut von 120 Euro rechnen. Kann man nicht sofort bezahlen, droht eine Geldstrafe von mindestens 400 Euro.

Die Preise für die Vignette 2007 bleiben unverändert. Sie ist von 1. Dezember 2006 bis zum 31. Jänner 2008 gültig und kostet für Pkw 72,60 Euro. Motorräder bezahlen für die Jahresvignette 29 Euro. Vor elf Jahren wurde das erste Autobahn-Pickerl für die Benützung von Autobahnen und Schnellstraßen verkauft. Die Benützungsgebühr für das Jahr 1996 betrug für Autos 550 Schilling – umgerechnet 39,97 Euro.

Noch keine Entscheidung über Erhöhung der Vignetten-Preise 2008

Die Autobahnbenützung in Österreich könnte nach lange Zeit unveränderter Gebühren 2008 empfindlich teurer werden. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) geht davon aus, dass der Preis für die Pkw-Jahresvignette im übernächsten Jahr von 72,6 auf 100 Euro steigen wird. Zuletzt hat sich der Vignettenpreis im Jahr 2001 erhöht. Ein Jahr nach dem Regierungswechsel hatte die Asfinag den Pkw-Jahrestarif von damals 550 Schilling auf 1.000 Schilling drastisch angehoben.

Ein Sprecher der Asfinag betonte am Montag, die Entscheidung über die Tariferhöhung treffe die Regierung. „Das ist Sache des Verkehrsministers und nicht der Asfinag“, sagte er. Ob die Autobahngesellschaft im nächsten Jahr wieder eine Erhöhung beantragen werde, sei noch offen.

Schon 2003 hatte der frühere Asfinag-Chef Walter Hecke auf Grund des laufenden Autobahnausbaus eine Verdoppelung des Vignettenpreises auf etwa 140 Euro pro Jahr als gerechtfertigt bezeichnet. Die letzten Anträge der Asfinag für eine Tariferhöhung hat das Verkehrsministerium jedoch stets abgelehnt.

Im heurigen Wahljahr hat die Asfinag überhaupt auf ihr obligates Ersuchen verzichtet. Die Preise für das seit heute, Montag, erhältliche türkisblaue Autobahn-Pickerl 2007 sind deshalb neuerlich unverändert geblieben.

Ihre früheren Forderungen hat die Asfinag stets mit dem rasanten Ausbau des Autobahnnetzes begründet. Seit 2001 hat sie das Autobahn- und Schnellstraßennetz von 1.955 km auf 2.045 km um fast 100 Kilometer erweitert. Weitere 300 Kilometer sind in Bau oder Planung. Dazu kommen Investitionen in neue Tunnelröhren und erhöhte Lärmschutzmaßnahmen. Gleichzeitig sitzt die Asfinag derzeit auf einem Schuldenberg von rund 9,2 Mrd. Euro, bis 2015 sollen es 14 bis 15 Mrd. Euro sein.

Der VCÖ hat am Montag seine Forderung nach der alternativen Einführung einer fahrabhängigen Pkw-Maut bekräftigt. „Der Autofahrer soll selber wählen können, zwischen Vignette oder fahrleistungsabhängige Maut“, sagte VCÖ-Experte Martin Blum. Er ist für 3 Cent pro Kilometer. Mit dem System wären im Vergleich zum jetzigen Preis der Jahresvignette all jene Autofahrer billiger unterwegs, die weniger als 2.420 Kilometer pro Jahr auf Autobahnen und Schnellstraßen fahren. Bei 100 Euro Jahresgebühr profitierten die Autobahnfahrer sogar bis zu 3.300 Kilometer.

Die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ lehnen das Modell aber ab. „Hier schleicht sich ein flächendeckendes Road-Pricing durch die Hintertür ein“, warnte ÖAMTC-Verkehrsexpertin Elisabeth Brugger-Brandau. „Der Versuch, kilometerabhängig zu kassieren, wird jetzt als Vorteil für die Wenigfahrer dargestellt. In der Zukunft könnte das aber zur Existenzfrage für alle Autofahrer, vor allem aber die Pendler, werden“, glaubt sie. ARBÖ-Sprecherin Lydia Ninz verwies darauf, dass man auch bei der Vignette nicht von einer Benachteiligung der Wenigfahrer sprechen könne. Schließlich gebe es auch 10-Tages- und Zwei-Monats-Pickerl. Der Vergleich mit den Jahresgebühren würde daher hinken, meint Ninz. Beide Autofahrerclubs verweisen darauf, dass die Autofahrer heute schon jährlich 11,3 bis 11,7 Mrd. Euro ins Budget einzahlen würden, von denen nur 3,4 Mrd. Euro in den Straßenbau zurückfließen.

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