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Neue Spitzenkräfte entwickeln

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Die FH Vorarlberg bildet in den „Jobs of the Future“ aus – in jenen Bereichen, die zukünftig in der Wirtschaft gefragt sind. Der Geschäftsführer der FH Vorarlberg, Stefan Fitz-Rankl, spricht über die Ausbildung von Spitzenkräften.

Auf der Jobmesse sind 115 Unternehmen mit ihren Jobangeboten vertreten. Besonders Spitzenkräfte werden gesucht. Welche Rolle spielt die FH Vorarlberg dabei?

Stefan Fitz-Rankl: Spitzenkräfte kann man nicht auf die „Schnelle“ entwickeln. Eine qualitativ hochwertige Ausbildung ist die Basis für eine langfristige Entwicklung. Dessen sind wir uns bewusst, hier setzen wir an. Vor 25 Jahren sind wir mit einem Studienprogramm und 50 Studierenden gestartet. Heute sind es über 1500 Studierende und 23 Studienprogramme in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Gestaltung, Soziales und Gesundheit. Damit decken wir ein umfassendes Ausbildungsgebiet ab. Und was noch wichtig ist: 74 Prozent unserer Absolventinnen und Absolventen arbeiten nach Studienabschluss in Vorarlberg. Diese erfolgreiche Entwicklung geht weiter.

Darüber hinaus erleben wir derzeit einen Paradigmenwechsel. Die Vorarlberger Betriebe haben es insbesondere im Bereich der Lehrlinge vorbildlich verstanden, dass langfristige Personalentwicklung wichtig, notwendig und ein Investment in die Zukunft ist.  Dies gilt auch für akademisch hoch qualifiziertes Personal in den stark nachgefragten Feldern, in denen die FH Vorarlberg ausbildet. Langfristige Personalentwicklung und -sicherung sind hier in Form eines gemeinsamen Weges mit der FH Vorarlberg möglich. Das Motto lautet: Gemeinsam mit den heimischen Unternehmen Spitzenkräfte zu entwickeln.

Die FH Vorarlberg entwickelt sich sehr dynamisch und baut ihre Studienprogramme immer weiter aus. Nach welchen Gesichtspunkten geschieht das?

Stefan Fitz-Rankl: Studienprogramme werden nur für jene Bereiche entwickelt, in denen eine ausreichende Nachfrage nach hoch qualifizierten Personen besteht, und zwar über einen längeren Zeitraum. Gesellschaftliche, technologische und wirtschaftliche Entwicklungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Das heißt, wir sind gezielt in jenen Bereichen tätig, in denen es die „Jobs of the Future“ gibt.

Was ist unter „Jobs der Zukunft“ zu verstehen?

Stefan Fitz-Rankl: Berufe verändern sich kontinuierlich, enorm schnell und dynamisch. Welche Qualifikationsprofile sind künftig nötig, um mit dem schnellen Fortschreiten der Technik, der zunehmenden Digitalisierung und der Veränderung unserer Gesellschaft mithalten zu können? Was sind zukunftsträchtige Studiengänge, deren AbsolventInnen Vorarlbergs Wirtschaft braucht? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich die Hochschule und deren Beiräte aus der regionalen Wirtschaft laufend.

Kann eine Hochschule mit dieser Schnelllebigkeit mithalten?

Stefan Fitz-Rankl: Wie schon gesagt, können wir Spitzenkräfte nicht auf die „Schnelle“ entwickeln. Was wir bieten, ist eine akademische Ausbildung in einem Berufsfeld der Zukunft. Dafür vermitteln wir Fähigkeiten, die auch in der künftigen Arbeitswelt beständig sind, wie analytisches und innovatives Denken, richtiger Einsatz von Werkzeugen, Abstraktionsfähigkeit oder Problemlösungskompetenz.

Technik ist einer jener Bereiche, in denen Fachkräfte gesucht werden. Wie kann man als Hochschule das Interesse für diese Studiengänge wecken?

Stefan Fitz-Rankl: Wir sind sehr gut mit den Vorarlberger Schulen vernetzt. Rund 1500 SchülerInnen kommen jedes Jahr zu verschiedenen Workshops zu uns. Umgekehrt besuchen wir viele Schulen und stellen unsere Studienangebote vor. Darüber hinaus versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten dort anzusetzen, wo am meisten bewirkt werden kann, nämlich bei den Kindern und Jugendlichen. So bieten wir seit vielen Jahren sehr erfolgreich die Kinder- und Jugend­uni an und engagieren uns bei der Langen Nacht der Forschung. Auch die Zusammenarbeit mit unseren „starken Partnern“ hat das Ziel, das Interesse für Technik bei Kindern und Jugendlichen zu steigern.

Die FH Vorarlberg ist derzeit an ihrer räumlichen Kapazitätsgrenze angelangt. Wie geht die Entwicklung hier weiter?

Stefan Fitz-Rankl: Bis voraussichtlich 2024 soll der Campus in drei Bauetappen erweitert werden. Zum einen durch Verdichtung bzw. Aufstockung, zum anderen durch Zubauten am Areal sowie Adaptierung bestehender Flächen. Der Ausbau wird den Studierenden und der Forschung nach Fertigstellung mindestens 5300 Quadratmeter mehr an Nutzfläche bringen.

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