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Neue Bio: Falco-Manager Bork erzählt "wie es wirklich war"

Nur wenige Tage, nachdem in Frankfurt bisher unveröffentlichte Songs von Falco aufgetaucht sind, erscheint am Mittwoch die neue Biografie "Falco: Die Wahrheit". Der ehemalige Manager und Freund des vor elf Jahren verstorbenen Popstars, Horst Bork, erzählt darin laut dem Untertitel des Buches, "wie es wirklich war". "Das Salz in der Suppe sind jene Geschichten, die man noch nicht weiß", sagte Bork am heutigen Montag bei einer Pressekonferenz in Wien. Und die neuen Lieder? "Mir gefallen die Titel sehr gut, aber ich bin wahrscheinlich auch befangen."

Bork war schon beim jüngsten Falco-Film “Verdammt wir leben noch!” von Thomas Roth als Fachberater hinzugezogen worden und nannte die damalige Mitarbeit als Ausgangspunkt für sein nunmehriges Werk. “Der Film ist relativ nah an der Wahrheit”, meinte Bork, der mit Roth tagelang gearbeitet habe und schließlich vom Regisseur gefragt worden sei: “Warum schreibst du nicht ein Buch? Du weißt so viel. Und das habe ich dann gemacht.” Der Zeitpunkt sei Zufall, so Bork. “Wenn man sich überlegt, wer sich aller zum Thema Falco geäußert hat – da dachte ich mir, es ist besser, erstmal ruhigzubleiben.”

Er habe “lustige und traurige Geschichten” zu erzählen, so der Manager – etwa von einem angebotenen Major-Vertrag von Virgin, aus dem nichts geworden sei, weil Falco es dreimal nicht geschafft habe, das Flugzeug nach London zu erwischen. Oder von einem gemeinsamen Urlaub, bei dem bis zum letzten Tag immer etwas beim Frühstück gefehlt habe, bis der Popstar am letzten Tag selbst in die Küche gegangen und mit drei voll beladenen Servierwagen zurückgekommen sei. Falco sei ein “fürsorglicher Mensch” gewesen, so Bork, “der sich um die Leute gekümmert hat, die mit ihm zusammengearbeitet haben – da war er nicht der Popstar und Überflieger, sondern ein zuvorkommender Mensch.” Am Ende des Tages überwiege jedoch das traurige Moment.

Die größte Niederlage im Leben von Hans Hölzel alias Falco sei sein Umgang “mit Alkohol und anderen Dingen” gewesen, als größten Erfolg wertet Bork, dass sich Falco von der Musikindustrie “nicht verbiegen” habe lassen. Und Falcos größter Alptraum? “Dass er auf der Bühne erschossen wird – diese Angst hatte er immer.” Wien sei unterdessen immer “so eine Art Nährboden” gewesen, wusste der Neo-Autor zu berichten. “Wir waren auch immer wieder nah dran, nach L.A. zu ziehen – aber er hat immer gesagt: Was soll ich da drüben? Die Amerikaner haben keinen Schmäh. Ich bleib in Wien, respektive ich geh’ nach Gars am Kamp.”

Die Titel aus dem Jahr 1987, die nun erstmals veröffentlicht werden sollen, hinterließen die Plattenfirma damals ratlos. “Sie haben gesagt, das klingt nicht mehr nach Falco”, erinnert sich Bork, weil man sich an andere Produzenten gewandt habe. Eine britische Firma habe die Mehrspurbänder nun digitalisiert und neue Sounds drübergelegt: “Aber es ist alles original eingesungen.” Unter den Songs befindet sich auch der dritte Teil der “Jeanny”-Trilogie. Die wiederentdeckten Titel sollen am 4. Dezember auf dem Album “The Spirit Never Dies” in den Handel kommen.

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