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Nestroy 2006 erhält Projekttheater

Das 1988 von Dietmar Nigsch gegründete Projekttheater Vorarlberg erhält für "How much, Schatzi?" von H.C. Artmann bei der Nestroy-Gala am Samstag den Preis für die beste Off-Produktion. Nominierungen und Sieger

Dieser Theaterabend mit Erzählungen und Gedichten von H.C. Artmann, bei dem Susanne Lietzow für Idee, Bearbeitung, Dramaturgie und Regie verantwortlich zeichnet, hatte am 21. Jänner im Hallenbad Feldkirch Premiere und war im März auch bereits in Wien zu sehen.

Darsteller bei „How much, Schatzi?“ sind Maria Hofstätter, Martina Spitzer, Sebastian Pass und Gerhard Gruber, der auch die Musik beisteuert. Bühne und Kostüm stammen von Marie Luise Lichtenthal. „Eine überaus gelungene und sehenswerte Produktion, bei der einfach alles zusammenpasst“, schrieb die „NEUE Vorarlberger Tageszeitung“ in ihrem Premierenbericht, „Eine surreal anmutende Bühne mit Figuren, die in typenhafte Kostüme gesteckt wurden, ausgezeichnete SchauspielerInnen und ein kongenialer Musiker zeigen ein Kaleidoskop der Artmannschen Welt: bunt, vielfältig, sinnlich.“ Begeistert zeigten sich auch die „Vorarlberger Nachrichten“: „Clowneske Szenen, das Varieté per se, Komik satt. Während andere darüber diskutieren, ob sich das Theater nicht schon totgelaufen hat (und vor dem Film als eigentliche Kunstform der Zeit kapitulieren muss), besinnt man sich hier auf das, was das Theater kann.“ Die Produktion wird am 25. Februar 2007 wieder aufgenommen und voraussichtlich ab 4. März 2007 im dietheater Wien gezeigt.

Der vom Land Vorarlberg, der Stadt Feldkirch und dem Bund subventionierte Verein produziert rund zwei Stücke pro Jahr und organisiert an die 30 bis 40 Gastspielauftritte jährlich. Den Anfang machte man 1988 mit Peter Turrinis „Die Wirtin“, seither orientiert man sich sehr stark an zeitgenössischer Dramatik und produzierte u.a. die Uraufführung von Walter Hillers „Fröhliche Tage“, Harald Gebhartls „Vatertag“, Robert Schneiders „Dreck“, die Österreichische Erstaufführung von Franz Xaver Kroetz’ „Bauern sterben“, „Die Präsidentinnen“ und „Volksvernichtung“ von Werner Schwab, zwei Stücke von Ulrich Hub, Marius von Mayenburgs „Feuergesicht“ oder „Jekyll & Hyde“ von Robert Wölfl.

Endproben und Premieren finden hauptsächlich in Feldkirch in Vorarlberg statt. „Da wir kein eigenes ’Haus’ haben und auch nicht wollen, suchen wir für jedes Stück den möglichst adäquaten Spielraum, z.B. Hallenbad, Kirche, Fabrik – natürlich auch konventionelle Theaterräume“, heißt es in einer Selbstdarstellung des Theaters. Seit 1995 werden Gastspiele in Österreich, Bayern und Südtirol absolviert: „Uns ist es ein spezielles Anliegen, anspruchsvolle Texte auch im nicht urbanen Bereich zu zeigen. Ein geplantes Tourneestück wird mit geringen technischen und personellen Anforderungen inszeniert, um für möglichst alle Spielstätten kompatibel zu sein. Gespielt wird dann unter anderem in ländlichen Kulturinitiativen, Spitälern, Galerien, Pfarr- und Wirtshaussälen etc.“

Kooperationen gab es bisher unter anderem mit dem Landestheater Bregenz, dem Posthof Linz, dietheater Wien, Theater Iskra sowie Theater am Kirchplatz (Liechtenstein). Die nächste Projekttheater-Produktion, „Killer Joe“ von Tracy Letts, hat am 25. Jänner 2007 im Alten Hallenbad in Feldkirch Premiere. Die Wien-Premiere ist für 20. Februar 2007 im dietheater Wien geplant.

www.projekttheater.at

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