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NEOS wahlkämpfen mit Europas Liberalen

NEOS-Chef Matthias Strolz
NEOS-Chef Matthias Strolz
Im großen Stil haben die NEOS am Freitag ihren offiziellen Wahlkampf eröffnet: Der Auftakt in Wien war zugleich auch jener der europäischen Liberalen (ALDE), die gleichzeitig ihre Wertschätzung für ihr neues Mitglied aus Österreich zum Ausdruck brachten. Fehlen durfte bei der Veranstaltung mit knapp 1.300 Besuchern auch nicht das gemeinsame "Selfie" vom Familientreffen.


Gewohnt enthusiastisch zeigte sich Parteichef Matthias Strolz. “Warum pink”, war er zuvor von ALDE-Präsident Graham Watson gefragt worden. “Pink ist die Farbe der Leidenschaft. Und die werden wir nach Europa bringen”, antwortete der Obmann der neuen Galionsfigur der europäischen Liberalen. Dass die ALDE Wien für ihren europaweiten Wahlkampfauftakt auserkoren haben, sei auch “ein starkes Signal für Österreich”.

Keine blinde, auch eine zähe Liebe sei jene zu Europa, welche die NEOS seit Beginn des Wahlkampfes populär machen wollen, so Strolz. Gleichzeitig warnte er aber auch: “Was ist das Gegenteil von Liebe? Manche werden sagen Hass”, meinte er und lieferte gleich die Antwort: “Aber nein, das unspektakuläre Gegenteil von Liebe ist Ignoranz.” Passend dazu präsentierten die NEOS gleich den Sieger eines T-Shirt-Contests. “Ist in einer Beziehung mit Europa”, lautet der Sieger-Slogan.

ALDE-Präsident Watson hatte sich zuvor stolzerfüllt gezeigt, die NEOS in seiner Fraktion begrüßen zu dürfen. Sollten die österreichischen Freunde ins Europäische Parlament einziehen, werde dies zu einem besseren Platz, zeigte er sich als erster Redner des Abends hoffnungsvoll. “Die Europäer sind wütend. Sie brauchen jemanden, um ihm die Schuld zu geben”, machte er auf das derzeitige Problem der EU aufmerksam. Jedoch würden weder weit links- noch rechtsgerichtete Parteien die Lösung bieten.

Auch NEOS-Spitzenkandidatin Angelika Mlinar präsentierte sich abermals als euphorische Europa-Liebhaberin – nicht ohne Selbstbewusstsein was die NEOS anbelangt: “Den Erfolg, den wir in Österreich haben, braucht auch Brüssel.” Sie wiederholte ihre Visionen für Europa, etwa die Direktwahl des Kommissionspräsidenten und eine transparentere Union. “Heute ist ein ganz besonderer Tag, wir wagen den nächsten Schritt”, motivierte sie die NEOS-Anhänger.

Redezeit eingeräumt wurden neben Mlinar auch den beiden EU-weiten Spitzenkandidaten der Liberalen, dem früheren belgischen Premier Guy Verhofstadt und dem finnischen EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn. “NEOS schneiden die alten Zöpfe ab”, warf Verhofstadt in die Menge und zeigte sich auch in österreichischer Innenpolitik versiert. ÖVP und SPÖ seien die Dinosaurier, “und ihr wisst, was mit den Dinosauriern passiert ist”. Die Gastgeber NEOS hingegen seien “die neue Spezies”.

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