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Neapels Anwohner protestieren gegen Mülldeponie

Die Abfallkrise im Grossraum von Neapel hat zu neuen Protesten geführt. In Chiaiano, einem Vorort der Vesuvstadt, kam es zu Demonstrationen gegen die geplante Eröffnung einer Mülldeponie. (Video im Text)

Mitglieder eines lokalen Bürgerkomitees, das gegen die Mülldeponie kämpft, fuhren mit ihren Autos im Schneckentempo und blockierten die Zufahrtstrassen zur Autobahn Neapels, berichteten italienische Medien am Donnerstag.

Sie schwenkten Fahnen mit Slogans gegen die Deponie und Unterstaatssekretär Guido Bertolaso, der von der Regierung Berlusconi mit der Lösung der Abfallkrise beauftragt worden ist.

In der Deponie von Chiaiano sollen 700 000 Tonnen Müll entsorgt werden. Der Abfall soll in einem 80 Meter tiefen Tuffstein-Bergwerk landen. 173 Meter tiefer liegt Grundwasser. Die Umweltaktivisten befürchten, dass dieses wegen der Durchlässigkeit des Gesteins verseucht werden könnte.

Im Mai war es in Chiaiano zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und protestierenden Anrainern gekommen. Die Regierung von Silvio Berlusconi will jedoch nicht nachgeben, da sie die Deponie für die Lösung der Abfallkrise in Neapel als notwendig betrachtet. Die Deponie soll spätestens im Oktober in Betrieb gehen.

Berlusconi beteuerte gestern seine Entschlossenheit, zum Schutz der neuen Abfalldeponien die Armee einzusetzen. «Wir werden keine anarchistischen Protesten mehr dulden», warnte er. Das Ansehen Italiens habe im Ausland wegen der Abfallkrise schwere Schäden erlitten, was den Tourismus und den Verkauf italienischer Produkte beeinträchtige.

 

Neapel wehrt sich gegen Deponie

 

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