NDM-1 steht für “Neu-Delhi-Metallo-Beta-Lactamase und ist ein Resistenzgen, das verschiedenste Bakterien entwickeln können. Zwar ändert dieses Gen nichts an der Aggressivität der Bakterien, jedoch gestaltet sich die Behandlung schwieriger, da die Bakterien es lernen, sich gegen mehr Antibiotika zu wehren, als das bisher der Fall war. Dabei kann das NDM 1-Gen von einer Bakterie auf eine andere übertragen werden, etwa beim Kontakt zwischen Patienten. Aus diesem Grund ist es wichtig, damit erkrankte Personen von anderen Patienten zu trennen.
Seinen Ursprung hat das Gen in Pakistan und Indien , wo es sich vermutlich durch häufige und insuffiziente Antibiotikagabe entwickeln konnte. Bisher sind noch keine Fälle von NDM-1 in Österreich bekannt. Es konnte jedoch schon in Großbritannien, Deutschland und Belgien nachgewiesen werden. In Brüssel gab es sogar schon einen Todesfall in Zusammenhang mit NDM-1 zu beklagen.
Dass NDM-1 eine Erfindung der Pharmakonzerne ist, glaubt die Ärztin nicht. Es liegt jedoch auf der Hand, dass die Pharmariesen von der Herstellung neuer Antibiotika klar profitieren werden. Derzeit wird jedenfalls kräftig nach einem neuen Medikament geforscht. Die Entwicklung neuer Antibiotika stellt sich jedoch als sehr schwierig heraus, da sich die Resistenzfähigkeiten der Bakterien ständig verändern. Das bedeutet, dass, sobald ein neues Antibiotikum hergestellt wird, die Bakterien die Fähigkeit entwickeln, sich dagegen zu wehren: Es ist so gesehen eine endlose Geschichte und es werden immer neue Antibiotika entwickelt werden müssen, so die Medizinerin.
Dr. Ulrike Gruber-Mösenbacher im VOL Live-Interview:
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