Nawalny-Team: "Mörder" versuchen ihre Spuren zu verwischen
"Es ist offensichtlich, dass die Mörder ihre Spuren verwischen wollen und seinen Leichnam deshalb nicht übergeben und sogar vor seiner Mutter verstecken", erklärte Nawalnys Team am Samtag im Onlinedienst Telegram.
Nach den Worten von Nawalnys Sprecherin Kira Jarmisch teilten die Ermittlungsbehörden einem Anwalt des Oppositionspolitikers mit, dass die Ursache für den Tod des 47-Jährigen noch unklar sei und der Leichnam weiter untersucht werden müsse. Mit Ergebnissen sei demnach erst in der kommenden Woche zu rechnen.
Schneider (ORF) zu Nawalnys Tod
Übergabe des Leichnams gefordert
Die Sprecherin forderte die unverzügliche Übergabe des Leichnams an Nawalnys Familie. Nach ihren Angaben suchte Nawalnys Mutter Ljudmila Nawalnaja am Samstag vergeblich eine Leichenhalle in dem Ort Salechard am Polarkreis auf, um die sterblichen Überreste ihres Sohnes in Empfang zu nehmen.
Bestürzung in westlichen Staaten
Der 47-jährige Nawalny war nach Angaben der russischen Behörden am Freitag in der Strafkolonie in Charp in der Polarregion plötzlich zusammengebrochen und gestorben. Der Tod des entschiedenen Kreml-Kritikers und prominentesten Widersachers von Staatschef Wladimir Putin löste vor allem in westlichen Staaten Bestürzung aus.
Verfassungsschutz: Tötung durch Staatsorgane möglich
Der Präsident des deutschen Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hält eine Beteiligung des russischen Staats am Tod des Kremlgegners Alexej Nawalny für möglich. "Die Tötung von Menschen, die in Opposition zu (Präsident Wladimir) Putin stehen, Regimekritiker, Widersacher, gehört durchaus zum Werkzeugkasten russischer Dienste", sagte Haldenwang am Samstag Welt TV.
Auch eine Verbindung zur Münchner Sicherheitskonferenz an diesem Wochenende schloss Haldenwang nicht aus. Man kenne die genauen Todesumstände Nawalnys nicht. "Aber es fällt schwer, hier in diesem Zusammenhang mit der Münchner Sicherheitskonferenz an einen Zufall zu glauben."
(APA)