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Nationalbibliothek zeigt Schriften aus Klöstern im alten Ägypten

©© ÖNB
Die prachtvollen Bibliotheken der Barockklöster haben Vorfahren. Schon das erste christliche Kloster, das 325 nach Christus in Oberägypten gegründet wurde, verfügte über eine Vielzahl an Schriften.

In der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) sind große Teile der Bibliothek des “Weißen Klosters” in Oberägypten beherbergt. Ab morgen, Freitag und bis zum 14. November geht nun eine Ausstellung im Papyrusmuseum der Frage nach, wie diese Büchersammlungen der frühen Christen funktionierten, wie die Handschriften hergestellt und benutzt wurden und versucht damit auch einen Einblick in das Leben in diesen Klöstern zu geben.

Durch erhaltene Kataloge der Bibliotheken ist es auch möglich nachzuvollziehen, welche Bücher den Mönchen überhaupt zugänglich waren, wie die ÖNB in den Presseunterlagen erklärt. So war die Auswahl meist auf heilige Schriften und Predigten beschränkt, während Abschriften von Homer oder anderen Klassikern nicht vorkommen, die zur selben Zeit noch in vielen Klöstern auswendig gelernt wurden. Welche Zusammenhänge mit ägyptischen Tempeltraditionen bestehen ist dabei ebenso Gegenstand der Ausstellung, wie der Einfluss der landesüblichen Sprachen. So finden sich ab dem 6. Jahrhundert hauptsächlich Schriften in koptischer Sprache, die das Griechische, die Sprache der ersten Christen am Nil, allmählich verdrängte.

Wohl auch deshalb stand die Bibliothek offenbar nicht nur den Klosterinsassen, sondern auch anderen Ägyptern zur Verfügung, die Klöster waren also kulturelle Zentren, oftmals weitab von größeren Städten. Vor allem in den Reichtum des “Weißen Kloster” unter seinem Vorstand Schenute, der das Kloster von 385 bis 465 leitete, soll man mit den großen Pergamentcodices und den Zeugnissen des Klosteralltags eintauchen können.

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