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Nachgefragt: Hausarzt klärt die wichtigsten Fragen zur Corona-Impfung

Dr. Molnár praktiziert seit 35 Jahren in seiner Praxis.
Dr. Molnár praktiziert seit 35 Jahren in seiner Praxis. ©PVE Medizin Augarten
Seit 35 Jahren ist Dr. Wolfgang Molnár in Wien als Hausarzt tätig, doch so eine Pandemie überrascht auch alt-eingesessene Mediziner. Mit VIENNA.at hat er über die Covid-Krankheit, Maskenmuffel und die Corona-Impfungen gesprochen.
Was steckt hinter der Angst

"Vor der Pandemie haben wir noch im Urlaub über Corona gewitzelt", erinnert sich Dr. Wolfgang Molnár an die Zeit vor gut einem Jahr. Nun ist dem Arzt das Lachen allerdings vergangen.

Nachdem ihm in der ersten Welle der Großteil der Patienten weggebrochen ist, normalisiert sich die Situation wieder. Auch die verhängte Maskenplicht in der Praxis ist kein Problem: "99 Prozent unserer Patienten halten sich daran, aber es gab auch schon unschöne Szenen", so Molnár. Auch unter den Ärzten gibt es aber schwarze Schafe - wie etwa jene, die Maskenbefreiungsattests online anbieten. Das untergräbt das Vertrauen in die Medizin, meint Molnar: "Diese Ärzte sind keine Bezugspersonen, sondern Betrugspersonen."

Im Interview-Podcast von "Heast Oida" spricht Dr. Molnár noch ausführlicher über seine Erfahrungen aus dem Corona-Jahr, die COVID-19-Krankheit und mögliche Impfnebenwirkungen:

Impf-Gegner als große Gefahr

Mittlerweile macht sich Molnár hauptsächlich für die Corona-Impfungen stark. Er selbst sei bereits mit Pfizer/BioNTech immunisiert hätte aber auch jede anderen Impfung genommen, denn "die beste Impfung ist, die am schnellsten zur Verfügung steht". Verschwörungstheorien begegnet der Hausarzt häufig: "Laut WHO sind Impfgegner eine der größten Gefahren für die Gesundheit der Weltbevölkerung. Das Problem im Moment ist, dass viele Experten sehr unterschiedliche Meinungen vertreten, was zusätzlich verunsichert. In meiner mehr als 35-jährigen Praxis bin ich mit keinerlei Impfschäden konfrontiert worden."

Was er jedoch kennt, sind die Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung. Auch Monate nach der Erkrankung klagen einzelne seiner Patienten über Atemlosigkeit oder extreme Müdigkeit, mit der sie ihren Alltag kaum bewältigen können. Für Molnár ist klar: Eine Impfung mit all ihren möglichen Nebenwirkungen ist immer noch besser als die Krankheit selbst.

Hausarzt Molnár: Muss den Druck von der Seele nehmen

Das Bild des Hausarztes hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Was jedoch geblieben ist, so Dr. Wolfgang Molnár, ist das Bedürfnis der Patienten nach einer aufmerksamen Ansprechperson für ein vertrauensvolles medizinisches Beratungsgespräch. "Als Allgemeinmediziner bin ich der erste Kontakt für erkrankte Menschen. Im Moment, glaube ich, ist dieser Kontakt wichtiger denn je. Oft besteht im Moment die Hilfe vor allem darin, sich den Druck von der Seele sprechen zu können. Und dafür bin ich auch da", sagt Molnár abschließend.

Dr. Wolfgang Molnár schloss sein Medizinstudium Anfang der 80er-Jahre ab und praktiziert im Primärversorgungszentrum MEDIZIN AUGARTEN im 2. Wiener Gemeindebezirk. Die Praxis betreut rund 1.200 Patientinnen und Patienten pro Woche. Molnár ist außerdem als Vereinsarzt des First Vienna FC 1894 tätig. Das Interview wurde Mitte März geführt.

(red)

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