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Nach Wiener Volksbefragung: Suche nach Öko-Energieprojekten

Suche nach Öko-Energiemodellen für Wien.
Suche nach Öko-Energiemodellen für Wien. ©APA/dpa
Die Wiener haben sich bei der Volksbefragung dafür entschieden, dass weitere Alternativenergieprojekte mit finanzieller Beteiligung der Bevölkerung umgesetzt werden sollen. Wann die ersten neuen Öko-Vorhaben auf den Markt kommen, ist noch offen.
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Endergebnis steht fest

Was zumindest schon feststeht: Bis Mitte des Jahres soll es einen Plan geben, was in Wien realisiert werde, kündigte Bernd Vogl, Leiter der MA 20 (Energieplanung), am Dienstag an. Fix ist jedenfalls der weitere Ausbau der Bürgersolarkraftwerke, von denen es schon mehrere gibt.

Die Suche nach neuen Öko-Energieprojekten wurde jedenfalls gestartet: Es sei eine Expertise in Auftrag gegeben worden, die analysieren soll, welche Finanzierungsmodelle es international im Bereich der erneuerbaren Energien gibt, so Vogl. Am 25. April findet außerdem ein Workshop statt, bei dem diskutiert wird, welche Optionen für Wien interessant sind. An diesem Treffen werden neben Akteuren aus dem Finanzierungssektor, die mit ökologischen Projekten zu tun haben, unter anderem auch Vertreter der Stadt und der Stadtwerke sowie Experten teilnehmen.

Öko-Energieprojekte in Wien: Modelle

Drei bis fünf Modelle sollen dann eingehender betrachtet werden bzw. mit diesen weitergearbeitet werden, lautet der Plan. Im Fokus liegen Projekte mit direkter Bürgerbeteiligung. Bereits fix ist daher der Ausbau der Bürgersolarkraftwerke, kündigte Vogl an. Diese Anlagen werden von der Wien Energie errichtet. Zwei gibt es bereits, zwei weitere werden in den nächsten Wochen eröffnet, wie ein Sprecher von Wien Energie sagte.

Rund um den Ausbau der Bürgersolarkraftwerke gab es im Vorfeld der Volksbefragung einige Unklarheiten. Denn schon damals hieß es vonseiten der Wien Energie, dass der Ausbau derartiger Anlagen weiter vorangetrieben werden soll. Dieser sei eine längst beschlossene und mit der Stadtregierung akkordierte Sache und das Votum eine symbolische Legitimation.

Wenige Stunden später ruderte das Unternehmen jedoch zurück. Man baue selbstverständlich nur dann aus, wenn die Bürger ihr Okay geben, hieß es schließlich – was ja nun der Fall ist. Doch der Wien Energie-Sprecher wollte auf nunmehr keinen Kommentar zu etwaigen Vorhaben abgeben: “Wir geben dazu nichts bekannt”, zeigte er sich wortkarg und verwies darauf, dass es sich bei der Volksbefragung um eine Befragung der rot-grünen Stadtregierung handle. Was hier politisch als Resümee gezogen werde, sei bei der Stadt nachzufragen.

Genaues Projektvorhaben in Wien noch offen

MA 20-Chef Vogl skizzierte zumindest den nun folgenden Weg. Welche anderen Vorhaben die Stadt – abgesehen von Bürgersolarkraftwerken – konkret realisieren will, ist jedoch noch offen. Denn Möglichkeiten gäbe es viele, hieß es. Der Bogen spannt sich dabei über Windkraftprojekte, an denen Bürger mit Direktanteilen oder Anleihen beteiligt sind bis hin zu Pensionsfonds, die Geld in diesem Bereich veranlagen, veranschaulichte er die Bandbreite.

Wann das erste, neuartige Vorhaben tatsächlich auf den Markt kommt, ist ebenfalls noch unklar: Wenn man im Laufe des nächsten Jahres ein größeres Projekt vorstellen könne, dann sei man “eh schon flott” gewesen, verwies Vogl auch auf komplizierte rechtliche Rahmenbedingungen, die es zu beachten gelte.

“Ich denke überdies, dass Bürgerbeteiligungsmodelle nicht nur für erneuerbare Energien interessant sind, sondern auch insgesamt ein neuer Weg ist, den man sich anschauen muss”, betonte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (G). Dafür würden der Erfolg und die Finanzkrise sprechen: “Bevor man sein Geld auf die internationalen Finanzmärkte trägt, macht es sehr viel Sinn, in der eigenen Stadt, im eigenen Umfeld zu investieren.”

(APA)

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