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Nach Verkauf: Investitionsloch rächt sich

Schwarzach - Die Silvretta Nova Bergbahnen AG steht vor großen Herausforderungen: "Die Silvretta Nova Bergbahnen AG ist als Unternehmen zwar gut im Schuss, aber wir stehen vor großen Herausforderungen, die nicht ohne sind.“

So beschreibt Aufsichtsratsvorsitzender Eduard Tschofen die Situation der Silvretta Nova Bergbahnen AG. Wie in den „VN“ exklusiv berichtet, hat Walter Klaus dieses Herzstück seines Touristikimperiums an Franz Markowski und Harald Bohle verkauft.

Die beiden neuen Eigentümer sind vor allem mit starken Einnahmenrückgängen bei der Hochjoch- und der Diedamskopf-Bahn konfrontiert. „Walter Klaus hat in den letzten Jahren nicht mehr in einem großen Umfang in den Seilbahnbereich investiert“, deutet Tschofen eine Ursache für diese negative Entwicklung an.

Immerhin werden heuer die Hochjoch-Bahnen ein Defizit von über einer Million Euro einfahren, also noch mehr als im Vorjahr mit 800.000 Euro. Da der Bilanzstichtag jeweils am 30. November ist, könnten auch über den Sommer nötige Instandhaltungsarbeiten noch einmal negativ zu Buche schlagen. Am Schoppernauer Diedamskopf soll um 1,5 Mill. Euro eine Beschneiungsanlage errichtet werden.

Um das Hochjoch attraktiver zu machen, soll in die Zubringerbahn zum Grasjoch investiert werden. Wie das ganze finanziert wird, könne noch nicht gesagt werden. Denn noch lägen – so Tschofen – weder die erforderlichen Beschlüsse noch Kostenvoranschläge usw. vor.

Laut Tschofen werde die Nova-Gruppe das Defizit zwar schlucken können, viel mehr als eine „schwarze Null“ werde sich aber nicht ausgehen.

In einer Zusammenarbeit der Hochjochbahnen mit den Silvretta-Nova-Bahnen im Montafon sollen Synergie-Effekte genutzt werden.

Die neuen Eigentümer überlegen, ihre Anteile im Rahmen einer Holding zu übernehmen, die dann über der Silvretta Nova Bergbahnen AG stünde.

Keine Änderungen sollen sich sowohl zahlenmäßig als auch bei der Entlohnung für das Personal ergeben.

Gute Kennzahlen

Insgesamt kann die Silvretta Nova Bergbahnen AG mit guten Unternehmensdaten aufwarten.

Der Eigenkapitalanteil liegt bei 38 Prozent, was in dieser Branche einen guten Wert darstellt.

Peter Mayer vom Kreditschutzverband von 1870 in Feldkirch bestätigt der Silvretta Nova Bergbahnen AG ein gutes Rating, d. h. ein sehr geringes Ausfallsrisiko und eine gute Bonität. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT), d. h. der Gewinn, betrug 2003 rund 3,3 Mill. Euro, 2004 etwa 2,8 Mill. Euro und 2005 lag es bei 2,18 Mill. Euro. Für 2006 wurde noch keine Bilanz hinterlegt.

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