So kurz vor dem Ziel Profifußball muss Austria Salzburg die nächste Hürde nehmen. Die Straßenschlacht zwischen violetten Anhängern und Sturm-Fans in Vöcklabruck zieht einen langen Rattenschwanz nach sich. Der Imageschaden für den Verein ist verheerend. Es ist an der Zeit zu reagieren. Den Anfang macht Obmann Walter Windischbauer:
Auf die Warnung folgt eine klare Ansage, die vielleicht schon früher notwendig gewesen wäre: „Ich fordere daher Mitglieder, Fans und Freunde der Salzburger Austria auf, gemeinsam auch in den eigenen Reihen darauf zu achten, dass hier keine gewaltbereiten Pseudofans Platz finden. Diese missbrauchen unseren Verein für ihre eigenen Zwecke und bringen damit die gesamte Austria-Familie in Misskredit“, so Windischbauer in einer offiziellen Aussendung.
Politik mischt sich wieder ein
Alles was er, die vielen Helfer rund um Sportdirektor Gerhard Stöger und echten Fans in den letzten Jahren aufgebaut haben, ist jetzt in Gefahr. Denn erneut wird die Austria zum Spielball der Politik. Nach den Ausschreitungen in Vöcklabruck wird der Stadionausbau erneut diskutiert. „Keine Millionen-Förderung für Hooligans“, forderte die Stadt-ÖVP am Mittwoch. „Es ist absolut unverantwortlich, Hochrisikospiele keine 15 Meter von Wohnhäusern inmitten eines Wohngebietes zu veranstalten“, ergänzte ÖVP-Klubobmann Christian Fuchs in einer Aussendung. Mittlerweile werden auch die Stimmen in der Salzburger Bevölkerung immer lauter, die sich gegen eine Förderung aussprechen. Jetzt wo es um Steuergeld geht, sind eben mehr als nur die Anrainer betroffen.
Auch Ausweichstadion in Gefahr
Für etwaige Risikospiele in der nächsten Saison müsste man ohnehin wieder nach Vöcklabruck ausweichen. Dort ist man nach den aktuellen Vorfällen nicht übermäßig begeistert. „Es haben bereits erste Gespräche dazu mit den Verantwortlichen in Vöcklabruck stattgefunden. Der Tenor: Wir werden versuchen, gemeinsam aus den unerfreulichen Ereignissen die Lehren zu ziehen, um in Zukunft wieder friedliche Fußballfeste in Vöcklabruck veranstalten zu können“, so Windischbauer. Nach dem ersten, reibungslosen Auftritt in Vöcklabruck haben am Dienstag einige Unbelehrbare auch dort ihre Spuren hinterlassen. Ganz zum Nachteil des Vereins.
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Austria Salzburg ist gefordert
Keine Förderung der Stadt – keine Bundesligalizenz – kein Aufstieg. Die Kausalität ist einfach erklärt. Das Image des Vereins, das sich in den letzten zwei Jahren deutlich verbessert hat, wurde erneut beschmutzt. Dabei sei angemerkt, dass es innerhalb des Stadions keine Probleme mit Anhängern der Austria gab. Im Gegenteil: Die violetten Fans feierten ihre Mannschaft – trotz der 0:5-Niederlage – über 90 Minuten lang an. Dabei kam allerdings auch verbotene Pyrotechnik zum Einsatz. Die eigentlichen Ausschreitungen passierten auf der Straße, NACH dem Spiel. Also nicht mehr im Aufsichtsbereich des Vereins.
Die Verantwortlichen der Salzburger Austria distanzieren sich auch klar von diesen gewaltbereiten Trittbrettfahrern. Das Problem: Die Bevölkerung, besonders die Anrainer im Salzburger Stadtteil Maxglan machen da keinen Unterschied. Es war ein Fußballspiel – die Violetten waren dabei – es gab (erneut) Probleme. Auch diese Kausalkette liest sich einfach. Somit ist der Verein gefordert, sich nicht nur von den wenigen Wahnsinnigen zu distanzieren, sondern sie auch gezielt auszuforschen und der Exekutive zu übergeben.
Ansonsten könnte schon in naher Zukunft der nächste Vorfall drohen und der Fußball wäre in Gefahr. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass sich eigentlich alles um den Sport drehen sollte. Gerade weil Austria Salzburg in der Regionalliga West – mal wieder – das Maß aller Dinge ist. Den echten Fans ist das aber natürlich bekannt.