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Nach Lockdown-Ende im Burgenland: Inzidenz niedrig, Intensiv-Auslastung hoch

Nach einer Woche Lockdown-Ende im Burgenland.
Nach einer Woche Lockdown-Ende im Burgenland. ©APA/ROBERT JAEGER
Das Burgenland hat nach dem Oster-Lockdown seit einer Woche wieder geöffnet. Die Sieben-Tages-Inzidenz war kurzfristig sogar knapp unter 100, am Montag belief sie sich auf 108.
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Weiterhin auf sehr hohem Niveau ist allerdings die Zahl der Intensivpatienten mit 25 bei 35 verfügbaren Betten. Erfreut über die Öffnung hingegen war die Wirtschaftskammer Burgenland.

Lage in burgenländischen Spitälern weiter angespannt

In den burgenländischen Spitälern ist die Lage weiter angespannt. Auf den Intensivstationen ist die Auslastung nahezu unverändert, hieß es am Montag auf APA-Anfrage von den Krankenhausbetreibern KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten-Ges.m.b.H.) und Barmherzige Brüder. Angesichts der sinkenden Inzidenz rechne man aber mit einer Entspannung, sagte ein Sprecher der KRAGES.

Den Höchststand an Intensivpatienten habe man mit 28 am Tag der Verkündung der Öffnungsschritte durch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) erreicht - seither habe man diesen nicht mehr überschritten. Auf den Normalstationen sieht die KRAGES bereits eine Entspannung, auf den Intensivstationen sei diese aber noch nicht angekommen. Das habe mit der langen Verweildauer der Patienten auf den Intensivstationen zu tun. Die Zahlen würden dort deshalb länger hoch bleiben, hieß es seitens der KRAGES. Wann die KRAGES-Spitäler aus dem Notbetrieb zurückkehren und das OP-Programm wieder aufnehmen werden, sei derzeit noch offen. Nach aktuellem Stand könnte möglicherweise Mitte Mai damit begonnen werden, verschobene Operationen nachzuholen.

Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt ist die Bettenauslastung sowohl auf der Intensiv- als auch auf der Normalstation nahezu unverändert, sagte eine Sprecherin. Die Zahl der Patienten schwanke zwar täglich leicht, sei im Wesentlichen aber gleichbleibend.

Polizei stellte 47 Anzeigen wegen Covid-19-Verstößen aus

Gefordert war zuletzt auch die Polizei. In der ersten Woche der Öffnung stellte sie landesweit 47 Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Covid-19-Maßnahmengesetz und 221 Organmandate aus. Laut einem Sprecher der Landespolizeidirektion Burgenland lag dies im Vergleich zu den vergangenen Wochen aber im Schnitt. Der Zustrom zu den Einkaufszentren war mäßig, am Samstag etwa wurden beim Outlet Center Parndorf fünf Personen, bei denen es sich nicht um Burgenländer handelte, abgemahnt und eine Anzeige wurde ausgestellt. Am Sonntag war die Polizei bei einem Autokorso von Corona-Kritikern im Einsatz. Etwa 30 Fahrzeuge waren vom Südburgenland ausgehend unterwegs, es kam zu keinen Zwischenfällen.

Ein "Lichtblick" im Handel

Andrea Gottweis, Obfrau des burgenländischen Handels, erklärte, die Öffnung sei "ein Lichtblick, aber es fehlt noch einiges, um glücklich zu sein". Wie erwartet habe es vor allem in den Bau- und Gartencentern einen starken Zustrom gegeben. "Es wurde renoviert und der Garten auf Vordermann gebracht." Ähnliches gilt für den Elektro- und Einrichtungsfachhandel. Bereiche, in denen man noch aufs Anlaufen des Geschäftes hofft, sind zum Beispiel der Mode- und Autohandel. "Kaum jemand kauft sich hübsche Frühlingsmode für sonnige Tage, wenn draußen der Wind pfeift und es regnet." Es fehle auch noch die Gastronomie, der Veranstaltungsbereich und der Tourismus als Umrahmung des Einkaufserlebnisses bzw. als Anlass, sich neu einzukleiden. Durch die geplante Öffnung am 19. Mai in diesem Bereich haben die Händler aber wieder eine Perspektive, so die Handelsobfrau. Oberstes Gebot für die Öffnung sei die Einhaltung der Corona-Regeln, verwies sie auf Präventionskonzepte der Betriebe.

(APA/Red)

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