Ziemlich genau zwei Jahre nach dem schweren Busunfall auf der Wiener Außenringautobahn (A21) mit sechs Toten und 36 teils Schwerverletzten wird am kommenden Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt der Prozess gegen den Unfalllenker stattfinden.
Sechs Todesopfer bei A1-Crash
Der Serbe (57) muss sich vor einem Einzelrichter wegen fahrlässiger Gemeingefährdung verantworten. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu drei Jahre Haft. Bei dem Unfall am 21. Februar waren bei Gaaden (Bezirk Mödling) zwei Lkw und ein Bus kollidiert. Der Lenker des vorderen Lasters hatte angegeben, seine Geschwindigkeit wegen einer plötzlich aufsteigenden, dunklen Rauchwolke reduziert zu haben.
Daraufhin war ihm ein anderer Lkw aufgefahren, gegen dessen Heck schließlich nahezu ungebremst der mit 40 Personen – überwiegend Kosovaren – besetzte Bus prallte. Für sechs Personen, vier Kosovaren, einen Serben und einen Österreicher, kam jede Hilfe zu spät. Dem Buslenker wird vorgeworfen, einen zu geringen Sicherheitsabstand eingehalten zu haben.
Buslenker wollte erst nicht kommen
Zur Verhandlung wurden mehrere Sachverständige und sieben Zeugen geladen. Die Businsassen schlossen sich dem Verfahren als Privatbeteiligte an und lassen sich von mehreren Anwälten vertreten. Der angeklagte Lenker hatte laut Gerichtssprecher Hans Barwitzius vor Monaten angegeben, aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage zu sein, persönlich zu erscheinen, aber mit einer Verhandlung in seiner Abwesenheit einverstanden zu sein. Jüngsten Informationen des Gerichts zufolge wird er nun doch zur Verhandlung wegen des Unfalls auf der A1 kommen.