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Nach Aussagen von Mjam-Chef: Gewerkschaft vida empört

Laut Scheiber wäre eine Anstellung aller Fahrradboten der "Tod der Branche" .
Laut Scheiber wäre eine Anstellung aller Fahrradboten der "Tod der Branche" . ©Mjam
Der Chef der Online-Essensbestellplattform Mjam Arthur Schreiber hat in einem Interview gemeint, eine Anstellung aller Fahrradboten sei der "Tod der Branche". Die Gewerkschaft vida zeigt sich empört.

Die Gewerkschaft vida ist über Aussagen des Chefs der Online-Essensbestellplattform Mjam, Arthur Schreiber, in einem Interview im gestrigen Online-Standard empört. Dass laut Schreiber die Anstellung aller Fahrradboten der "Tod der Branche" wäre und den meisten Flexibilität lieber wäre als eine Anstellung laut Kollektivvertrag mit 13. und 14. Gehalt sowie bezahltem Krankenstand, seien "zynische Aussagen", kritisiert Karl Delfs, vida-Bundessekretär des Fachbereichs Straße.

Kein "Tod der Branche"

Damit wolle der Mjam-CEO der Öffentlichkeit wohl einen großen Bären aufbinden, empört sich Delfs in einer Aussendung am Freitag. Denn beim Lieferportal Lieferando und anderen lokal tätigen Zustellungsfirmen hätten alle Beschäftigten sehr wohl ein Angestelltenverhältnis nach dem Kollektivvertrag für Fahrradboten. "Von einem Tod der Branche ist mir dadurch nichts bekannt, sondern genau das Gegenteil." Angesichts der Gewinnausschüttungen bei Mjam an die Eigentümer sei es unerhört, dass den Mitarbeitern ihre Rechte und damit ihr Geld vorenthalten würden.

Die Gewerkschaft werde weiterhin, gemeinsam mit dem "Riders Collective", die Scheinselbstständigkeit in dieser Branche bekämpfen. Weitere Forderungen des Riders Collective für die Freien Dienstnehmerinnnen und Dienstnehmer seien höherer Mindestlohn, voll bezahlter Krankenstand sowie echte betriebliche Mitbestimmung über Betriebsratsgründungen.

Schreiber hatte im Online-Standard gemeint, "alle Fahrradboten fix anstellen? Das wäre der Tod der Branche". 90 Prozent der Kuriere seien freie Dienstnehmer, ohne Urlaub oder Weihnachtsgeld. Bei Mjam sind 2.000 Fahrradkuriere österreichweit tätig. Im Falle ihrer Anstellung sieht der Mjam-Chef hohe Mehrkosten, die auf die Restaurants übergewälzt würden.

Mjam will ins Online-Supermarktgeschäft einsteigen

Mjam gehört zum börsennotierten Unternehmen Delivery Hero, das im deutschen Leitindex DAX gelistet ist. Dieser Tage will Mjam in Wien auch ins Online-Supermarktgeschäft einsteigen.

(APA/Red)

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