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Mutter in Wien-Penzing getötet: Psychiatrisches Gutachten wichtig für Prozess

In diesem Haus in Penzing geschah die Bluttat
In diesem Haus in Penzing geschah die Bluttat ©APA
Jener zum Tatzeitpunkt 16-jährige Bursche aus Wien, der vergangene Woche seine Mutter mit zahlreichen Messerstichen getötet haben soll, habe sich immer wieder "stundenlang mit Gewaltvideos befasst", so sein Anwalt. Die Evaluierung des Geisteszustandes seines Mandaten "werde wohl die wesentliche Entscheidungsgrundlage für einen Prozess werden".
"Kontrolle verloren"
Sohn ist geständig
Frau mit Messer getötet

Der Wiener Rechtsanwalt Michl Münzker beschrieb seinen Mandanten nach einem Besuch in Haft am Montag als “sehr zurückhaltend, verschlossen und in sich gekehrt. Das dürfte aber seine ständige Art sein”, sagte er über den knapp 17-jährigen ehemaligen Gymnasiasten, der vor zwei Jahren in der fünften Klasse von der Schule geflogen sei und seither offenbar in einem zunehmenden Spannungsverhältnis mit seiner Mutter in einer Wohnung einer Gründerzeitvilla in Penzing gelebt hatte.

Mord-Anklage nach Bluttat in Wien-Penzing

Er gehe davon aus, dass der Jugendliche auf Anweisung von Untersuchungsrichter oder Staatsanwaltschaft “schon bald von einer Psychologin oder einem Psychologen untersucht wird”. “Zur Anklage wird sicher ein Mord stehen. Die Verantwortung vor Gericht geht wohl in Richtung Zurechnungsunfähigkeit”, sagte Münzker.

Der Teenager habe stundenlang auf einer Konsole “Gewaltvideospiele gespielt”. Er habe auch selbst Kampfsport betrieben. Mit der Mutter (42), die mit schwererziehbaren Kindern gearbeitet habe, hätten sich zunehmend Spannungen ergeben. Die Angehörigen, vor allem Vater und Großmutter, seien “tief betroffen und stehen unter Schock und haben auch keine Erklärung”, meinte der Anwalt.

Alltäglicher Streit mit der Mutter in Penzing eskalierte mit Messer

Seit der Verhängung der U-Haft am vergangenen Freitag ist der Beschuldigte mit einem weiteren Häftling in einer Zweier-Zelle im Jugendtrakt der Justizanstalt Josefstadt untergebracht. Nach seiner Festnahme hatte er in der Einvernahme die ihm zur Last gelegte Tat laut Polizei umfangreich geschildert. Es sei aus alltäglichem Anlass zu einem Streit gekommen, bei dem er “die Kontrolle verloren” habe. Die Frau starb durch rund 15 Messerstiche, die ihr mit einem Küchenmesser beigebracht wurden. Auf die Ermittler habe der Jugendliche, der am (morgigen) Dienstag 17 Jahre alt wird, einen zeitlich und örtlich orientierten Eindruck gemacht, sagte danach ein Polizeisprecher.

(apa/red)

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