AA

Mutmaßlicher US-Amokschütze in die USA verlegt

Nach dem Massaker an 16 Dorfbewohnern in Afghanistan ist der mutmaßliche Schütze in die USA verlegt worden.
Robert Bales ist der Amokschütze
Afghanistan: Schock nach Blutbad

Der 38-jährige US-Unteroffizier traf Freitagabend aus Kuwait im US-Militärgefängnis Fort Leavenworth im US-Staat Kansas ein, wie US-Medien berichteten. Dort wurde er in einem Hochsicherheitstrakt untergebracht.

Unterdessen wurden weitere Einzelheiten über den Verdächtigen bekannt. Medienberichten zufolge handelt es sich um den Feldwebel Robert Bales. Ein US-Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, bestätigte die Richtigkeit der Angaben. Bales war vor seinem Afghanistan-Einsatz bereits dreimal im Irak stationiert gewesen. Nach weiteren Medienberichten war der Soldat bestürzt, als er nach seinen aufreibenden Irak-Einsätzen auch noch nach Afghanistan geschickt wurde.

Einem im Internet verfügbaren Bericht von einer offiziellen Armee-Webseite vom Februar 2009 zufolge war Bales an einem der blutigsten Kampfeinsätze im Irak beteiligt: im Jänner 2007 im Süden des Landes gegen eine schiitisch-messianische Gruppe mit dem Namen Soldaten des Himmels. Während des 15-stündigen Einsatzes wurden demnach 250 feindliche Kämpfer getötet.

Sein Anwalt John Henry Browne sagte US-Medien, sein Mandant sei am Tag vor dem Amoklauf wütend über die schwere Verletzung eines Kameraden gewesen. Die “New York Times” berichtete unter Berufung auf einen US-Vertreter, dass die Ermittler annehmen, dass der Schütze bei dem Amoklauf unter Alkoholeinfluss gestanden sei.

Bales soll Sonntagfrüh seinen Stützpunkt in der südafghanischen Provinz Kandahar verlassen und insgesamt 16 Dorfbewohner ermordet haben. Nach der Tat kehrte er in das Lager zurück, wo er sich widerstandslos festnehmen ließ. Die afghanische Regierung forderte, dem Soldaten müsse in Afghanistan der Prozess gemacht werden.

  • VIENNA.AT
  • Mutmaßlicher US-Amokschütze in die USA verlegt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen