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Mutmaßlicher Sechsfachmörder aus Russland wurde in Wien verhaftet

Am Hauptbahnhof kam es zu der Festnahme
Am Hauptbahnhof kam es zu der Festnahme ©APA (Sujet)
Zielfahndern des Wiener Bundeskriminalamtes gelang es am Samstagabend, einen mutmaßlichen sechsfachen Mörder zu fassen. Der Russe wurde in Zusammenhang mit Organisierter Kriminalität gesucht.

In Wien ist am Samstag ein 44 Jahre alter russischer Staatsbürger festgenommen worden, nach dem Interpol Moskau wegen sechsfachen Mordes per internationalem Haftbefehl gefahndet hatte.

Mordverdacht: Opfer aus hohen Kreisen

Bei dem Mann soll es sich um den Anführer einer russischen OK-Gruppierung handeln, die für zahlreiche Morde an Regierungs- und Polizeibeamten in der russischen Teilrepublik Nordossetien verantwortlich gemacht wird. Das gab das Bundeskriminalamt (BK) am Montag bekannt.

Festnahme am Hauptbahnhof

Der 44-Jährige sei vor dem Zentralbahnhof in Favoriten von Zielfahndern des BK und dem Einsatzkommando Cobra festgenommen worden, hieß es in einer Aussendung der Behörde. Der Beschuldigte habe sich nach derzeitigem Wissensstand seit Mitte Dezember in Wien aufgehalten und in Favoriten gewohnt, sagte BK-Sprecher Mario Hejl.

Gefälschte Dokumente

Gegen Aslan G. bestand ein internationaler Haftbefehl. Interpol Moskau habe dem Bundeskriminalamt im Dezember mitgeteilt, dass der 44-Jährige sich in Wien aufhalten könnte, hieß es in der Aussendung. Von seiner Festnahme auf offener Straße sei G. völlig überrascht gewesen und habe keinen Widerstand geleistet.

Der Beschuldigte hatte einen verfälschten bulgarischen Reisepass und eine ID-Karte bei sich, bei denen das Lichtbild ausgetauscht war. Er leistete nach BK-Angaben vom Montag keinen Widerstand bei der Festnahem und wurde in die Justizanstalt Josefstadt gebracht. Die Festnahme erfolgte nach einem Mitte Dezember eingegangenen Hinweis von Interpol Moskau, wonach G. sich in Wien aufhalte. Der Beschuldigte wurde in die Justizanstalt Josefstadt gebracht und soll an Russland aufgeliefert werden. G. habe zuletzt in Wien-Favoriten gewohnt, hieß es im BK.

Aslan G. in Wien festgenommen

Die angeblich von G. angeführte, der organisierten Kriminalität zuzurechnende Gruppierung wird von den russischen Behörden für zahlreiche Morde verantwortlich gemacht, die seit 2008 in Nordossetien (Alanien) verübt wurden. Auf ihr Konto soll die in jenem Jahr verübten tödlichen Anschläge auf Vizepremier Kasbek Pagijew und den Bürgermeister der Hauptstadt Wladikawkas, Witali Karajew, gehen. Darüber hinaus wird ihr das Attentat auf den Leiter der Kriminalpolizei der russischen Teilrepublik im Kaukasus zugerechnet.

Dem 44-Jährigen, der sich 2013 ins Ausland abgesetzt hatte, wird vorgeworfen, in den Jahren 2012 und 3013 mindestens sechs Menschen erschossen und drei weitere verletzt zu haben. Führende Mitglieder seiner der organisierten Kriminalität zugerechneten Gruppierung waren im vergangenen Jahr von der russischen Polizei festgenommen worden.

Nach Bruder Kopf der OK-Gruppierung

G. hat die Gruppierung offenbar nach der Festnahme seines mittlerweile zu lebenslanger Haft verurteilten Bruders übernommen. Medienberichten zufolge strebte die Bande die Kontrolle über den Handel mit illegal hergestelltem Alkohol in ganz Russland an. Ihr werden die 2008 verübten Morde am nordossetischen Vizepremier Kasbek Pagijew und den Bürgermeister der Hauptstadt Wladikawkas, Witali Karajew, zur Last gelegt. Darüber hinaus sollen sie für die Morde an hochrangigen Beamten der Polizei verantwortlich sein, die Ermittlungen gegen die Gruppierung führten. Der Bande werden insgesamt rund zwei Dutzend Morde zugeschrieben.

(apa/red)

 

 

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