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Muslime beklagen mehr als 100 Tote in Burma

Bei Zusammenstößen zwischen Buddhisten und Angehörigen der muslimischen Rohingyas sind in Burma in dieser Woche Dutzende Menschen getötet worden. Der Vizepräsident der Muslimpartei NDPD, Hla Thein, beklagte mehr als 100 getötete Muslime. Die Angaben der Buddhisten und der Regierung lagen weit darunter.


Präsident Thein Sein sprach von insgesamt zwölf Toten und 50 Verletzten. Der Sekretär des Rakhine-Jugendnetzes, Tun Tun, sagte dagegen der Deutschen Presse-Agentur, es seien zwölf Buddhisten und eine höhere, aber unbestimmte Zahl Muslime ums Leben gekommen.

Die neuen Unruhen in der Region Rakhine im Nordwesten des Landes hatten am Samstag mit Protesten der Muslime gegen unzureichende Lebensmittelhilfen begonnen. Rohingyas brannten Häuser nieder. Bereits im Juni waren in der Grenzregion zu Bangladesch nach Schätzungen von Human Rights Watch rund 90 Menschen umgekommen; Zehntausende Rohingyas flüchteten. Auslöser der Unruhen waren Berichte über die Vergewaltigung und Tötung einer Buddhistin durch Muslime.

Anders als 135 andere Volksgruppen werden die 800.000 Rohingyas in Burma nicht als ethnische Minderheit anerkannt. Auch die zivile Nachfolgeregierung der Militärjunta verweigert ihnen die Staatsbürgerschaft. Die Rohingyas gelten als Nachfahren illegaler Einwanderer aus dem muslimischen Bangladesch; viele leben seit über 100 Jahren in Burma.

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