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Mörder wegen Banküberfall verurteilt

Ende Jänner 2007 wurde ein 43-jähriger Wiener aus dem Gefängnis entlassen. 14 Jahre hatte er abgesessen, nachdem er seine Freundin mit 13 Messerstichen getötet hatte, weil ihn ihre permanente Eifersucht nervte.

Lange konnte der Mörder die wieder gewonnene Freiheit aber nicht genießen: Ein Wiener Schwurgericht verurteilte ihn wegen einem Banküberfall am Mittwoch rechtskräftig zu zehn Jahren Haft.

Der Mann hatte am 24. Oktober eine Volksbank-Filiale in Wien-Floridsdorf überfallen. Mit einem Küchenmesser bewaffnet, suchte er die Zweigstelle auf, fand sich aber vor verschlossenen Türen: Er hatte die Öffnungszeiten nicht berücksichtigt und war ein paar Minuten zu spät dran.

Der Räuber klopfte gegen die Glasscheibe und winkte, und da ihn die Angestellten für einen knapp verspäteten Kunden hielten, ließen sie ihn noch geschwind hinein. Wenige Augenblicke später blickten sie auf ein bedrohlich gezücktes Messer und vernahmen die Befehle des Mannes: “Geld her! Gemma, gemma! Druckt’s ja kan Knopf!”

Mit 14.400 Euro entkam der Täter, wobei allerdings ein der Beute beigebenes Alarmpaket explodierte. Die rot eingefärbten Scheine warf er einfach auf offener Straße weg. “3.400, 4.000 Euro hab’ ich noch g’habt”, verriet er nun dem Schwurgericht (Vorsitz: Eva Brachtel). Die waren in den folgenden Tagen rasch “verklopft”: “Für Taxifahrten, für Hotels. Ich war ständig in Bewegung.”

Nachdem sein Fahndungsfoto in den Zeitungen erschienen war – die Überwachungskamera hatte den unmaskierten Räuber gestochen scharf abgebildet -, meldete er sich selbst bei der Polizei und ließ sich zur Festnahme abholen.

“Ich war verzweifelt. Wissen’S, ich hab schon tagelang kein Geld mehr g’habt. Da hab’ ich halt die Bank g’macht. Ich wollt’ ja nur ein Geld”, erklärte der 43-Jährige dem Gericht. Mit dem Urteil war er einverstanden.

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