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Mord-Prozess gegen Ex-Polizisten: Urteil lautet 16 Jahre Haft

Der angeklagte Ex-Polizist aus Moldawien wurde in Wien für den Mord verurteilt
Der angeklagte Ex-Polizist aus Moldawien wurde in Wien für den Mord verurteilt ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Relativ rasch und einstimmig fiel das Urteil gegen jenen 33-Jährigen Ex-Polizisten aus Moldawien, der seine 29-jährige Freundin in Wien erstochen hat. 16 Jahre Haft wird der Angeklagte für den brutalen Mord an der jungen Frau zu verbüßen haben.
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Der Prozess in Wien

Sie wollte nicht mit zurück in die Heimat und hatte angeblich anderen Mann – das konnte der moldawische Ex-Polizist, der wegen Mord auf der Anklagebank saß, scheinbar nicht verkraften. In der Nacht auf den 6. August 2011 erstach er seine Freundin Oxana U. in der gemeinsamen Wohnung in Wien-Ottakring.

Am Montag wurde der Angeklagte im Wiener Straflandesgericht wegen dem Mord zu 16 Jahren Haft verurteilt. Der Wahrspruch der Geschworenen fiel einstimmig aus.

Bei der Strafbemessung waren das Geständnis und die bisherige Unbescholtenheit des Mannes mildernd, erschwerend demgegenüber “die relativ brutale Vorgangsweise. Es waren zwei sehr tiefe Messerstiche, die ein richtiges Blutbad angerichtet haben”, wie Richter Georg Olschak ausführte. Der 33-Jährige nahm die Strafe an. Die Staatsanwältin gab vorerst keine Erklärung ab, das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.

So kam es zu dem Mord

Der Polizist war Anfang des vergangenen Jahres nach Österreich geflüchtet, nachdem er in seiner Heimat, wo er beruflich in einer Mafiahochburg tätig war, angeblich von Verbrechern zusammengeschlagen und schwer verletzt worden war. In Wien wollte er ein neues Leben beginnen. Als Asylwerber konnte er zunächst schwarz in einer Gärtnerei arbeiten. Nach einigen Monaten kam seine Freundin nach, die eine Beschäftigung als Putzfrau fand.

Dem Mann machten jedoch psychische Probleme zu schaffen. Immer wieder hörte er Stimmen, fühlte sich verfolgt. Nachdem er auch noch seine Arbeit verloren und Zuflucht beim Alkohol gesucht hatte, überredete ihn eine ihn Wien lebende Tante, nach Moldawien zurückzukehren, um sich dort behandeln zu lassen.

“Er wird mich noch umbringen”

Seine Freundin wollte ihn allerdings nicht begleiten, obwohl der 33-Jährige darauf drängte. Es soll deswegen schon mehrere Wochen vor der Bluttat zu Streitereien gekommen sein. Eines Tages flüchtete die Frau aus der Wohnung und rief eine Bekannte an, der sie mitteilte, ihr Partner sei wieder betrunken und “verrückt” und werde sie noch “umbringen”.

Nach einer stundenlangen Diskussion brachte Oxana U. beim letzten Gespräch schließlich einen anderen Mann ins Spiel. “Wir haben die ganze Nacht gestritten. Dann hab’ ich erfahren, dass sie einen anderen Mann hat. Einen Italiener. Deswegen wollte sie nicht mit mir gehen”, gab der Angeklagte zu Protokoll.

Bluttat aus Eifersucht

Er sei in dieser Situation “eifersüchtig geworden. Deswegen hab’ ich das Messer genommen”. Auf die Frage, ob er die Geschichte mit dem Italiener geglaubt habe, erwiderte er: “Ich habe das für wahr gehalten. Sie war sehr schön.”

Oxana U. hatte keine Überlebenschance. Die beiden Stiche drangen ihr tief in die Brust, einer ging mitten ins Herz. Ihr Freund, der nach dem Geschehen selbst die Polizei gerufen hatte, gab bei seiner Festnahme an, er habe seine Freundin “kaputt gemacht”.

Der Gerichtspsychiater Werner Brosch bescheinigte dem Angeklagten volle Zurechnungsfähigkeit zum Tatzeitpunkt. Dem Sachverständigen hatte der Moldawier nichts von den inneren Stimmen erzählt, die er nach wie vor hören will und die ihn angeblich auch in der vergangenen Nacht zum Selbstmord aufgefordert haben sollen. Den Mord führte der Angeklagte seinen Angaben zufolge allerdings explizit nicht auf die Stimmen zurück.

(apa/red)

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