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Mord an Pensionistin (85) in Wien- Leopoldstadt: Prozess gegen Putzfrau

Hier geschah die brutale Bluttat
Hier geschah die brutale Bluttat ©APA
Der Mordprozess gegen jene Wiener Putzfrau, die unter Verdacht steht, im November 2011 eine 85-jährige Frau in Wien-Leopoldstadt höchst brutal getötet zu haben, steht bevor. Ab kommendem Dienstag muss sich die 41-Jährige wegen Raubmordes im Straflandesgericht vor einem Schwurgericht (Vorsitz: Andreas Böhm) verantworten.
Putzfrau wurde verhaftet
Belohnung für Hinweise
Pensionistin erschlagen
Tatort in Leopoldstadt

Die Putzfrau soll am 8. November 2011 in der Blumauergasse in Wien-Leopoldstadt die 85 Jahre alte Maria E. mit äußerster Brutalität getötet haben. Ihr droht in dem auf zwei Tage anberaumten Verfahren lebenslange Haft. Das Urteil soll am 23. Jänner fallen.

Putzfrau regelmäßig bei betuchtem Mordopfer

Die Angeklagte hatte seit 2006 aus gesundheitlichen Gründen eine Invaliditätspension bezogen. Um sich ihre finanzielle Lage aufzubessern, ging sie seither als Raumpflegerin in mehreren privaten Haushalten putzen. Zu ihren Kundinnen zählte auch Maria E., bei der sie alle 14 Tage vorbeischaute.

Die 41-Jährige dürfte im Lauf der Zeit mitbekommen haben, dass die betagte, auf eine Gehhilfe angewiesene Frau zuhause ein beträchtliches Vermögen aufbewahrte, weil sie den Banken nicht vertraute.

Brutale Bluttat in Wien-Leopoldstadt

Laut Anklage soll sie schließlich in räuberischer Absicht die 85-Jährige zu Tode gebracht haben, indem sie ihr mehrfach eine Krücke wuchtig gegen den Kopf schlug und mit einem Messer 16 Stiche in den Hals versetzte. Anschließend soll die Täterin die Wohnung durchsucht und nicht mehr als 2.000 Euro in bar, Goldmünzen, ein Mobiltelefon und einen Festnetz-Apparat erbeutet haben.

Geldversteck mit 700.000 Euro unentdeckt

Das Geldversteck der in der Tat reichen Frau blieb unentdeckt. Wie sich nämlich bei den polizeilichen Ermittlungen herausstellte, hatte Maria E. in ihrem Bettzeug-Kasten 700.000 Euro gebunkert.

Während zunächst vor allem Verwandte und engere Bekannte unter Verdacht gerieten – Maria E. galt als äußerst vorsichtig und hatte niemals Fremde in ihre Wohnung gelassen -, führten schließlich DNA-Spuren zur Putzfrau, die im April 2013 und somit erst eineinhalb Jahre nach der Bluttat festgenommen wurde. Laut Anklage soll die 41-Jährige am Tatort einen Ohrstecker verloren haben, auf dem sich die genetischen Merkmale der Getöteten befanden.

Prozess stützt sich auf Indizien

Die Hauptverhandlung dürfte sich zu einem Indizien-Prozess gestalten. Die Angeklagte hatte nach ihrer Festnahme ihre Schuldlosigkeit betont und ihren ehemaligen Lebensgefährten belastet, der auch vorübergehend in U-Haft kam. Dann konnte der Mann allerdings ein offenbar hieb- und stichfestes Alibi vorlegen und wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft auf freien Fuß gesetzt.

(apa/red)

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