Damit hat wohl so gut wie niemand mehr gerechnet: Nach einem Vierteiljahrhundert könnte sich ein Mord, der am Wiener Gürtel geschah, doch noch aufklären lassen. Am 16. März 1987 wurde der 31-jährige Erich Ludwig vor dem Cafe Orient erschossen – und offenbar bislang nicht geklärt, wer der Täter war.
Streit um Hund des Opfers eskalierte
Wie die “Kronen Zeitung” in ihrer Freitagausgabe berichtete, wurde jetzt ein 66-Jähriger in Graz festgenommen. “Ja, es wurde ein Mann als Verdächtiger in dem Fall festgenommen. Aber ob er wirklich etwas damit zu tun hat, können wir im Augenblick nicht sagen”, bestätigte Polizeisprecherin Regina Steyrer am Donnerstagabend.
Das Motiv für den Mord soll ein Streit wegen des Hundes des Opfers gewesen sein. Ein anderer Gast dürfte nicht sehr erfreut darüber gewesen sein, wie der offenbar alkoholisierte Ludwig seinen Vierbeiner behandelte. “Gemma ausse”, soll ihn der Täter daraufhin aufgefordert haben. Vor dem Lokal kam es zu einem heftigen Streit. Ludwigs Gegner zog eine Pistole und schoss dem Hundebesitzer in den Bauch. Dann flüchtete er.
Gab es ein Geständnis nach dem Mord am Gürtel?
Auf den 66-Jährigen in Graz sollen die Ermittler laut “Krone” nun durch einen anonymen Tipp gekommen sein. Der Verdächtige soll seinerzeit seiner Frau einen Tag später die Tat gestanden haben. Dessen Verteidiger Herbert Eichenseder wies das zurück: “Mein Mandant bestreitet das vehement,” meinte er bezüglich eines Geständnisses der Bluttat am Gürtel.