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Belgrad: Urteil für Massaker in Suva Reka erwartet

Vor einem Belgrader Gericht wird am Donnerstag das Urteil für eines der schwersten Kriegsverbrechen während des Kosovo-Krieges (1998-99) verkündet werden.

Auf der Anklagebank
befinden sich sieben einstige serbische Polizisten, darunter auch der
ehemalige Kommandant der 37. Abteilung der Sonderpolizeieinheit PJP,
Radoslav Mitrovic. Ihnen wird das Massaker an 48 Angehörigen der
Familie Berisha am 26. März 1999 in Suva Reka (albanisch Suhareke,
neuerdings auch Theranda), im Zentralkosovo, angelastet.

Laut der Anklage hatten Mitrovic sowie der lokale Polizeichef
Radojko Repanovic und sein Stellvertreter Nenad Jovanovic den
Überfall auf die Zivilbevölkerung angeordnet. Anderen vier
Angeklagten werden unter anderem Morde, Raub und Brandstiftung
angelastet. Das Massaker überlebten drei Angehörige der
Berisha-Familie, die Opfer waren zwischen einem und hundert Jahre
alt.

Die Massakeropfer wurden zuerst im unweit liegenden Prizren
beerdigt, um später mit zwei Lastkraftwagen nach Belgrad gebracht zu
werden. Ihre Leichen wurden im Jahre 2001 in einem Massengrab auf
dem Polizei-Übungsplatz im Belgrader Stadtviertel Batajnica entdeckt.

Der Belgrader Fonds für Humanitäres Recht, eine der führenden
serbischen nichtstaatlichen Organisationen, hatte im März auf die
Rolle der in der breiten Öffentlichkeit unbekannten 37.
PJP-Abteilung im Kosovo aufmerksam gemacht. Ihre Angehörigen waren
nach Erkenntnissen des Fonds in “zahlreiche massive Kriegsverbrechen”
verwickelt.

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