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Möglicher SPÖ-Kandidat Hundstorfer verspürt bereits "leichtes Kribbeln"

Sozialminister Rudolf Hundstorfer ist vor der BP-Wahl aufgeregt
Sozialminister Rudolf Hundstorfer ist vor der BP-Wahl aufgeregt ©APA
In wenigen Stunden dürfte Sozialminister Rudolf Hundstorfer als SPÖ-Kandidat für die Bundespräsidentenwahl vorgestellt werden. Der Kandidat in spe hat sich am Vormittag bereits ein wenig aufgeregt gezeigt.
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Er verspüre bereits “ein leichtes Kribbeln”, meinte er gegenüber Journalisten, als er die Verhandlungsrunde mit den Soziallandesräten zur Mindestsicherung in Richtung Parteigremien verließ.

“Spezieller Tag” für Hundstorfer

Während das Gespräch der Sozialreferenten am Freitagvormittag noch ein wenig andauerte, eilte der Minister zur SPÖ im Parlament. Es sei “wahrscheinlich ein spezieller Tag”, anders als seine tägliche Routine, gestand Hundstorfer beim Verlassen ein.

SPÖ freut sich auf Kandidat Hundstorfer

Die SPÖ ist am Freitagvormittag zu einer Präsidiumssitzung zusammengetreten, um Sozialminister Rudolf Hundstorfer zum Präsidentschaftskandidaten zu küren und in der Folge eine Regierungsumbildung vorzunehmen. Unterstützung dürfte dem Hofburg-Bewerber von der ganzen Partei sicher sein.Der Auserwählte selbst hielt sich vor der Sitzung noch zurück und bat um etwas Geduld. Gleichzeitig machte er aber schon klar, dass die Kandidatur eine “ordentliche Herausforderung” und eine “ordentliche Bürde” sei.

Faymann: “Jemand, dem man vertrauen kann”

“Rudolf Hundstorfer ist jemand, dem man vertrauen kann”, bewarb Parteichef Werner Faymann den Präsidentschaftsanwärter, freilich ohne vor der Sitzung offiziell dessen Kandidatur zu bestätigen. Dass sich am Plan nichts mehr ändern wird machte aber auch Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmied klar: “Es gibt Situationen im Leben, in denen der Grad der Überraschung gering ist.”

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl, der schon seit Monaten eine Kandidatur Hundstorfers favorisiert hatte, zeigte sich zufrieden, dass sein Wunsch nun in Erfüllung geht. Die burgenländische SPÖ werde den Sozialminister voll und ganz unterstützen.

Doskozil als neuer Verteidigungsminister

Dass der burgenländische Polizeichef Hans Peter Doskozil neuer Verteidigungsminister wird, findet Niessl nachvollziehbar. Schließlich habe sich dieser bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms in Nickelsdorf sehr beeindruckend geschlagen. Und dass Doskozil polit-tauglich sei, haber er immer schon gesagt.

“Es ist natürlich eine spannende Aufgabe für einen Sozialdemokraten, die Themen Arbeit und Soziales zu behandeln”, bestätigte wiederum Noch-Infrastrukturminister Alois Stöger indirekt seinen neuen Posten. “Jetzt machen’s Ihnen keinen Stress – bitte um Geduld”, bat er die Journalisten aber.

Steßl für die Digitalagenden

Staatssekretärin Sonja Steßl bestätigte, dass sie wie erwartet die Digitalagenden (aus dem Infrastrukturressort) neu dazu bekommt – gemeinsam mit dem Öffentlichen Dienst und der Verwaltung habe man damit dann die “Zukunftsagenden” im Zentrum, nämlich dem Kanzleramt. Das sei ein “gutes Zeichen” auch für die Community.

Häupl: “Hundstorfer wäre ein ausgezeichneter Bundespräsident”

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl hält Hundstorfer “für einen ausgezeichneten Bundespräsidenten”. Angesichts der jüngsten Töne zur Flüchtlingskrise aus der ÖVP rechnet er aber mit einem “eher bitteren Wahlkampf”. Wenn man ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner und Klubchef Reinhold Lopatka so zuhöre, “könnte man den Eindruck gewinnen, da sind Pressesprecher der FPÖ am Werk”. Auch die restlichen Rochaden gehen für ihn “in Ordnung”.

ÖGB-Präsident Erich Foglar machte kein Hehl daraus, dass die Gewerkschafter in der SPÖ seinen Vorgänger bei der Hofburg-Kampagne voll unterstützen werden. Dass sich Hundstorfer in der Flüchtlingspolitik gegen VP-Kandidat Andreas Khol schwer tun könnte, glaubt Foglar nicht. Es sei bekannt, dass Hundstorfer wie die SPÖ für die Einhaltung der Menschenrechte stehe und Asyl sei ein Menschenrecht.

“Hundstorfer ist der ideale Kandidat”

Für Tirols SPÖ-Chef Ingo Mayr ist Hundstorfer der ideale Kandidat, sei er doch ein Politprofi, der in der Gegenwart lebe. Nicht ausschließen konnte Mayr, dass in seinem Heimatbundesland der ein oder andere als Lokalpatriot lieber Khol oder Alexander Van der Bellen als Präsident haben könne. Andererseits seien die beiden nach ihrem schon länger zurückliegenden Abschied aus der Spitzenpolitik nicht mehr up-to-date.

Man werde keinen besseren Kandidaten als Hundstorfer finden, zeigte sich auch Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser überzeugt. Sie war ebenfalls als Sozialministerin im Gespräch, ist aber offensichtlich glücklich, wo sie ist: “Mein Herz hängt an der Gesundheitspolitik.”

“Wenn SPÖ antritt, möchte sie gewinnen”

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser ist sich sicher, dass man mit Hundstorfer Erfolg haben wird: “Wenn die SPÖ antritt, dann möchte sie gewinnen.”

Die meisten Lacher auf seiner Seite hatte vor dem Präsidium Pensionistenchef Karl Blecha. Dieser meinte, er werde jetzt einmal den überparteilichen Seniorenrat interimistisch alleine leiten: “Und dann hoffe ich, dass der Andreas Khol wieder zurückkehrt.”

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(apa/red)

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